Die Tradition der Bauernschützen in Breckerfeld geht bis auf das Jahr 1704 zurück. Auch in diesem, dem mittlerweile 320. Jahr der Vereinsgeschichte, bildete das Antreten um 8 Uhr vor dem Vereinslokal „Haus Mähler“ an der Denkmalstraße den Auftakt zum jährlichen Bauernvogelschießen.
„Stolz darauf, Bauernschützen zu sein“
„Wir feiern ein Jubiläumsjahr“, rief Hauptmann Olaf Schemberg – hoch zu Ross sitzend – den Bauernschützen zu. „Und das können wir nur, weil wir die Traditionen bewahren und stolz darauf sind, Bauernschützen zu sein – und ich denke, die nächsten 320 Jahre kriegen wir auch noch voll.“
Günter Schur zum 75. Mal beim Umzug dabei
Zumindest Nachwuchssorgen scheint der Verein nicht zu kennen, denn auch in diesem Jahr „mussten“ wieder zahlreiche junge Männer aus der Reihe hervortreten, um so zu zeigen, dass sie zum ersten Mal beim Traditionsverein „mitlaufen“. In diesem Zusammenhang erwähnte Schemberg ein weiteres Jubiläum: Zum 75. Mal beim Umzug dabei war am Samstagmorgen der Bauernschütze Günter Schur, der hierfür vom Vorsitzenden Mathias Schnepper und im Kreise seiner Vereinskameraden eine Ehrennadel an den blauen Kittel gesteckt bekam.
Kapelle aus Kreuzberg lief vorneweg
Von der Denkmalstraße aus zogen die 198 Bauernschützen – angeführt von der Musikkapelle aus Kreuzberg – einmal durch den Ortskern und dann zum Rathaus, um dort – traditionell – den Bürgermeister abzuholen und für diesen Tag in ihren Reihen aufzunehmen.
Bürgermeister im Blaukittel
André Dahlhaus, ebenfalls mit blauem Kittel gekleidet, empfing die Bauernschützen angesichts des bewölkten Himmels mit den Worten, er habe sich extra die Wettervorhersage fürs Bauernvogelschießen angeschaut: „Es soll heute bei 17 Grad trocken bleiben. Gegen ein paar Sonnenstrahlen hätten wir alle sicher nichts einzuwenden, aber im Grunde ist optimales Wetter – denn wir wissen alle: zu warm ist auch nichts, wenn man das ein oder andere Bierchen genießen will.“
„Tolle Gemeinschaft“
Der Bürgermeister ging danach in seiner Grußrede auf die 320-jährige Tradition der Breckerfelder Bauernschützen ein: „Tradition wird beschrieben als das Weitergeben von Wissen, Verhalten und Handlungen innerhalb einer Gruppe – und genau das passiert im Bauernschützenverein.“ Die Älteren seien ein Vorbild für die Jüngeren. Das fange bei der Uniform – also blauer Kittel, rotes Halstuch, schwarze Hose und ein bunt geschmückter Hülsenstock – an und höre beim respektvollen Umgang miteinander auf. „Dies zeichnet die Breckerfelder Bauernschützen seit mittlerweile 320 Jahren aus und es ist hier völlig selbstverständlich, dass Jung und Alt, Vater und Sohn, Opa und Enkel sich gemeinsam in den Schützenzug einreihen. Jeder achtet auf den anderen und es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine tolle Gemeinschaft.“
„Man sieht es auch an diesem beeindruckenden Festumzug mit 198 Teilnehmern, dass die Bauernschützen auch nach 320 Jahren nichts von ihrer Attraktivität als Verein und Gemeinschaft verloren haben“, so Dahlhaus weiter. Er jedenfalls sei schon gespannt, wer am Samstagabend die Königswürde für dieses Jahr übernehmen wird: „Also lasst uns jetzt das Bauernvogelschießen feiern und uns gemeinsam freuen, welche hervorragende Gemeinschaft wir hier in Breckerfeld haben.“
Neuer König wird ermittelt
Der „blaue Tross“ setzte sich daraufhin in Bewegung und zog weiter über Wahnscheid nach Berghausen, um dort zunächst den Fähnrich der Bauernschützen, Franz Nadler, sowie den noch amtierenden König Guido Geyer abzuholen. Über Ehringhausen ging es für die „Blaukittel“ dann zum Schießstand der Kreisjägerschaft EN – um dort den König der Bauernschützen für das 320. Jubiläumsjahr zu ermitteln.
Hier finden Sie eine Fotogalerie vom Antreten der Bauernschützen: