Bereits zum achten Mal richteten die Kommunen Meinerzhagen, Halver, Kierspe, Schalksmühle und Herscheid die Ausbildungsbörse gemeinsam aus – in diesem Jahr in Halver. Entsprechend groß war nicht nur die Anzahl der teilnehmenden Betriebe, sondern auch der Schülerinnen und Schüler, die sich in der großen Sporthalle der ehemaligen Hauptschule einfanden. Im Gespräch mit den 70 Betrieben, von denen der Großteil aus dem Märkischen Kreis kam, zeigten sich häufig ähnliche Rückmeldungen.
Der Großteil der Schüler versammelte sich an den Ständen, die optisch etwas „zu bieten“ hatten. So konnten die Besucher der Messe am Stand des Halveraner Kunststoffspezialisten Langlotz erste Schritte in der Programmierung eines Roboters machen, den Geschäftsführer Christoph Seibert an seinem Stand aufgebaut hatte. Er ist mit der Resonanz der Besucher sehr zufrieden.
Einen anderen Ansatz vertritt die Firma Metoba aus Lüdenscheid. Ausbildungsleiter Tino Pulios hat bewusst keinen großen Auftritt gewählt. Ihm sei wichtig, dass sich die zukünftigen Auszubildenden nicht für den Stand, sondern für die entsprechende Ausbildung interessieren, wie er erklärte.
Einig sind sich jedoch alle Betriebe in dem Punkt, dass „wir daran arbeiten müssen, dass die Ausbildung wieder mehr in den Fokus rückt“, wie Henrik Thieltges von Busch-Jäger aus Lüdenscheid erklärte. Auch nach einer Ausbildung gibt es zahlreiche Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten, ebenfalls ist ein Studium nach der Ausbildung möglich, dass auf den gelernten Kenntnissen aufbaut. Busch-Jäger braucht mittlerweile fast das gesamte Jahr, um seine Ausbildungsplätze zu besetzen. Früher, so erklärte Thieltges, waren die Plätze innerhalb von drei bis vier Monaten vergeben.
Dies sind Erfahrungen, die man auch bei Lumberg teilt. Der Schalksmühler Steckerhersteller hat mittlerweile einen ganzjährige Bewerbungszeitraum, früher begann kurz nach der Zeugnisvergabe der Ansturm auf die begehrten Ausbildungsplätze. Hier fehle mittlerweile der Druck, viele potenzielle Bewerber hoffen, bei anderen Betrieben ein besseres Angebot zu finden.
Die Fragen der künftigen Azubis sind an allen Ständen gleich: Ausbildungsdauer, Gehalt, Aufstiegschancen. Wer hier nicht herausstechen kann, verliert schnell den Anschluss. Das Märkische Werk aus Halver bietet für Azubis daher zahlreiche Benefits wie etwa Büchergeld und Zuschüsse fürs Mittagessen, aber auch Tankgutscheine, firmeninterne Prüfungsvorbereitung und reduzierte Stundenzahl innerhalb der Ausbildung.
Doch nicht nur zahlreiche Aussteller aus der Industrie, auch Dienstleister wie Steuerberater, Einzelhandelsunternehmen wie LIDL oder auch die öffentliche Verwaltung im Form der Bundesagentur für Arbeit, des Märkischen Kreises oder die Oben-an-der-Volme-Kommunen sind auf der Messe vertreten. Sie alle sind auf der Suche nach geeigneten Auszubildenden. Organisator Kai Hellmann, designierter Fachbereichsleiter und zuständig unter anderem für Bildung, zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung. „Wir müssen jetzt in der Nachschau sehen, ob die Unternehmen auch zufrieden war, schließlich geht es um die Ausbildungsplätze und nicht um die Veranstaltung selbst“, erklärte er im Gespräch mit LokalDirekt.
Den Nerv getroffen haben bei den Auszubildenen vor allem jene Stände, die zum Mitmachen angeregt haben. Ob diese Begeisterung nur von kurzer Dauer ist oder die Besucher langfristig an die Unternehmen bindet, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
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