Der Lüdenscheider Galerist machte als Auktionator eingangs auch deutlich, dass bei Udo Lindenberg, Günther Uecker oder Gerhard Richter anfangs auch niemand ahnen konnte, welche Summen später für deren Werke aufgerufen würden. Butz ermutigte die Besucher, sich als Bieter zu engagieren: Man werde von den „von den Künstlern sicher noch viel hören.“
Zwei Monate lang waren Bilder und Skulpturen unter dem Titel „Emerging Voices“ in der Villa Wippermann zu sehen. Der Rotary-Club hatte dazu acht junge Kunstschaffende ausgewählt. Mehr als 1.000 Besucher hatten sich die 30 Bildern und Objekte angesehen, so Museumsleiterin Jana Eilhardt.
Die Preisspanne, die Kümmel aufrief, reichte bei den Bilden und Skulpturen von 490 bis 15.000 Euro für das größte Werk. Das Bild „Peace“ mit dem Maßen 4,5 mal 1,75 Meter füllte eine Wand aus, wurde für die Ausstellung in Halver aber von 25.000 auf 15.000 Euro reduziert. Eigens für die Ausstellung in Halver hatten viele der Kunstschaffenden ihre Preise, teils deutlich, gesenkt.
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Fotos: Rüdiger Kahlke / LokalDirekt




Rotary-Club mit Verkauf zufrieden
Michael Butz lieferte Informationen zu den Urhebern. Detlev Kümmel stellte die Werke jeweils vor. Der Kunstexperte ging salopp und unterhaltsam plaudernd auf Besonderheiten ein (Falten, die nicht nur sicht- sondern wegen des dicken Farbauftrags auch spürbar waren) , gab Tipps um Umgang mit Kunst. So riet er, sich nicht von den Gedanken oder Interpretationen der Künstler leiten zu lassen, räumte ein, nichts von Künstlern zu kaufen, die ihm nicht sympathisch seien. Vor allem müsse ein Bild einem zuerst gefallen, danach könne man kaufen und interpretieren.
Nach einer Stunde mit „Flachware“ ging es zu den dreidimensionalen Werken. Die Wände waren kahler geworden, die Besucher hatten weitgehend zurück gehalten. Zwei Bilder wechselten zum jeweils aufgerufen Wert den Besitzer. Aber: neun Werke hatten sich Interessenten schon vorab gesichert. Eine Win-Win-Situation für alle Akteure.

Michael Butz war am Ende „sehr zufrieden mit dem Verkauf“. Für die Besucher wurden die 90 Auktion-Minuten zu einem abwechslungsreichen und interessanten Nachhilfeunterricht in Sachen zeitgenössischer Kunst. Und die Villa Wippermann hatte in Verbindung mit dem Rotary-Club als kleines Regionalmuseum mit der Ausstellung wieder ein großes Ausrufezeichen gesetzt.