Der Plettenberger Madrigalchor hatte zu einem vorweihnachtlichen Konzert unter dem Titel „Klänge zum Advent“ für Sonntag, 30. November, um 16 Uhr in die Plettenberger Aula eingeladen. Es war gleichzeitig das Abschiedskonzert von Astrid Höller-Hewitt, die den Madrigalchor zum Jahresende als Chorleiterin verlässt.

Mitgewirkt an dieser tollen Veranstaltung haben der Bariton Andreas Elias Post, der Flötist Karsten Greth und der Pianist Boris Gurevich sowie Marc Hewitt, der Sohn von Chorleiterin Astrid Höller-Hewitt. Den Pianisten Boris Gurevich hatten die Konzertbesucher noch in bester Erinnerung. Schon seit Jahren begeistert er die Chorleiterin, die Damen und Herren des Chores und die Gäste immer wieder mit seinem virtuosen Klavierspiel. Und auch in diesem Jahr wurden die ca. 300 Besucher in der Böddinghauser Aula nicht enttäuscht.

Die Sprecherin des Vorstandteams des Plettenberger Madrigalchores, Anja Specht-Hessmer, bezeichnete die scheidende Chorleiterin in ihrer Begrüßung als Meisterin der Musik, die den Chor mit Leidenschaft, Klarheit und visionärer Führung durch zahlreiche Konzerte begleitet hat. Sie dankte für die Mühe, Zeit, aber besonders für die Inspiration, die Astrid Höller-Hewitt in der Vergangenheit in den Chor investiert hat. Als Ehrengäste des Abends wurden Bürgermeister Ralf Beßler und Michael Baumann vom Leitungsteam des Chorverbandes NRW im Märkischen Kreis begrüßt. „Musik schafft Gemeinschaft! Wenn wir gemeinsam hören, singen oder spielen entsteht ein Band, welches uns alle näher zusammenbringt“, so Anja Specht-Hessmer in Ihrer Rede.

Der Chor startete mit „Gloria“ aus der Messe brève Nr.7 in C von Charles Gounod und „Der Tag nun endet“ von Arthur Seymour Sullivan. Mit zwei Stücken aus „Les Chants de Nectaire“ von Charles Koechlin zeigte Karsten Greth von der Musikschule Lüdenscheid seine Qualität auf der Querflöte. Schnelle Passagen wechselten mit leisen Tönen. Da störte nur die geräuschvolle Lüftungsanlage in der Aula ein wenig.

„Herr, o mein Gott“ von Antonín Dvořák, war der Vortrag des Baritons Andreas Elias Post. Der aus Detmold stammende Sänger trug im Laufe des ersten Teils des Abends noch „Die Hirten“ aus Weihnachtslieder op 8 von Peter Cornelius sowie gemeinsam mit dem Chor „Transeamus“ aus einem Arrangement von Joseph Schnabel und Hans Günter Höller in Perfektion vor.

In Ergänzung des Programmes gab es von Marc Hewitt „The Maid Of The Mist“ von Herbert Lincoln Clarke auf der Trompete. Als Überraschung für seine Mutter wurde dieses vom aktiven Sänger des Madrigalchores ins Programm aufgenommen.

Zwei Präludien op 32, Nr 11 und Nr 12 aus der Feder von Sergei Rachmaninow offenbarten erneut die sensationellen Qualitäten des Pianisten Boris Gurevich. Was dieser seinem Instrument entlockte, war einfach klasse! Das Publikum dankte mit langem Applaus dieser Vorstellung.

„Ave verum corpus“ von Wolfgang Amadeus Mozart und Karl Jenkins waren die nächsten Lieder des Plettenberger Madrigalchores, der unter dem Dirigat von Astrid Höller-Hewitt eine reife Vorstellung bot und zu überzeugen wusste.

Karsten Greth zeigte nochmals sein Können, als er auf seiner Querflöte das wieder vom Komponisten Charles Koechlin stammende Stück „Sonata, op 52 – 1. Satz, Adagio moho tranquillo“ brillierte. Höchste Töne entlockte er dem Instrument scheinbar mühelos.

Den zweiten Teil des überzeugenden Konzertes begann mit dem „Chor der Gefangenen“ aus Nabucco von Giuseppe Verdi, gefolgt von „Abends wenn ich schlafen geh“ von Engelbert Humperdinck aus der Oper Hänsel und Gretel. Zwei Stücke aus der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart, dargeboten von Andreas Elias Post und dem Chor, verzauberten das Publikum. Marc Hewitt spielte dann die sehr schwer zu meisternde, aber hervoragend dargebotene „Konzert-Etüde in G Moll“ von Alexander Gödicke.

Ohne Noten flogen die Finger an der Tastatur des Klaviers bei den Stücken „Wohin?“ und „Liebesleid“, arrangiert von Sergei Rachmaninow und mit Leidenschaft gespielt von Boris Gurevich. Der am Schauspielhaus Bochum engagierte Gurevich überzeugte mit einer Top-Leistung an diesem Abend.

Danach wurde es vorweihnachtlich in der Aula. Vier weitere Darbietungen der Künstlerinnen und Künstler verzauberten die Gäste.

Bevor das letzte Lied des Abends „O heil’ge Nacht“ in einer Bearbeitung von Astrid Höller-Hewitt erklang, nahm die scheidende Chorleiterin in bewegenden Worten Abschied nach fast zwölf Jahren musikalischer Leitung des Madrigalchores. Sie erzählte von ihrem persönlichen und musikalischen Werdegang, mit der Verbundenheit zur Lüdenscheider Heimat, aber auch über die Verbindung ihres Vaters, Hans Günter Höller als Chorleiter des MGV Plettenberg, die Verbindung nach Plettenberg. Sie erinnerte an den kürzlich verstorbenen Eike Wilm Schulte, den Initiator des damaligen Projektchores, aus dem der heutige Madrigalchor entstand. Astrid Höller-Hewitt wünschte dem Chor eine glückliche Hand mit der Neubesetzung der Chorleiterstelle und versprach, dem Madrigalchor nicht den Rücken zu kehren, sondern zukünftig als aktive Sängerin dem Verein beizuwohnen.

Natürlich entließ das begeisterte Publikum die Ausführenden auf der Bühne nicht ohne Zugabe in den wohlverdienten Feierabend. „Jerusalem“ mit der Melodie von Stephen Adams gab es noch und gemeinsam mit allen wurde „O du fröhliche gesungen“.

Anja Specht-Hessmer bedankte sich bei Astrid Höller-Hewitt sehr persönlich für die tolle Zeit. Blumensträuße wurde allen Solisten überreicht und Standing Ovations ließen einen denkwürdigen Konzertabend nach über drei Stunden enden.