Die Mitglieder der Ortsgruppe des ADFC in Halver werben wenige Tage vor der Kommunalwahl am 14. September für flächendeckendes Tempo 30 in der Stadt. Von dem, so schreiben sie in einer Pressemitteilung, "gegebenenfalls die eine oder andere Durchgangsstraße auszunehmen wäre". Auch wenn Halver für den eigentlichen Durchgangsverkehr ohnehin eine Umgehungsstraße habe.
Aus einer flächendeckenden Tempo 30-Zone ergeben sich laut ADFC gleich zwei Vorteile: Zum einen werde der Verkehr leiser und ein wenig schadstoffärmer. Zum anderen seien bei Tempo 30 weniger und weniger schwere Unfälle zu erwarten. Denn die bei einem Zusammenstoß umzuwandelnde Energie sei bei Tempo 50 fast dreimal so hoch wie bei Tempo 30.
Der ADFC in Halver führt dazu folgenden Vergleich an: Mit Tempo 30 fährt ein Auto während der Reaktionszeit 8,3 Meter und bremst dann auf weiteren 5 Metern. Mit Tempo 50 fährt ein Auto während der Reaktionszeit 13,9 Meter und bremst dann auf weiteren 13,8 Metern. "Kurz: Wo ein Auto nach Tempo 30 zum Stehen kommt, prallt ein Auto nach Tempo 50 (noch ungebremst) auf das Hindernis. Das bedeutet: Bei Tempo 30 sind weniger und (selbst dann) weniger schwere Unfälle zu erwarten", ist sich der ADFC sicher. Helsinki etwa melde jüngst zwölf Monate ohne Verkehrstote, nachdem das Tempo auf 30 km/h flächendeckend reguliert wurde.
Die ADFC Ortsgruppe findet in den Bürgermeisterkandidaten nach eigener Aussage Unterstützer für die Temporegulierung und "eine Basis für breite Mehrheiten im Rat“.