Lüdenscheid. Was für eine Hiobsbotschaft. Die BAB 45 muss zwischen Lüdenscheid Nord und Lüdenscheid gesperrt bleiben. Wie die Autobahn Westfalen GmbH am Freitag,7. Januar, mitteilte, sind die Schäden an der Brücke so gravierend, dass eine vorzeitige Freigabe für Pkw nicht möglich sein wird. Die Notverstärkung für den Pkw-Verkehr zum Frühjahr diesen Jahres: Vom Tisch. Stattdessen soll die Rahmedetalbrücke nun komplett abgerissen und an derselben Stelle im selben Linienverlauf neu aufgebaut werden, ehe der Verkehr wieder rollen kann.
Die Autobahn Westfalen GmbH informierte am Freitagmittag über die neuen Erkenntnisse und hatte zu einer digitalen Pressekonferenz eingeladen. Darauf informierte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Leiterin der Niederlassung Westfalen Autobahn GmbH, dass eine Expertenrunde bereits am Donnerstag zu dem Schluss kam, dass kein Verkehr mehr über die Rahmedetalbrücke fahren können wird. Eine Sanierung der Brücke – auch nur für Pkw – würde nach aktuellen Schätzungen etwa drei Jahre dauern. „Und ob das dann auch funktioniert, ist völlig offen“, erläuterte Elfriede Sauerwein-Braksiek.
Noch am 13. Dezember hatte die Leiterin gemeinsam mit weiteren Beteiligten im Rahmen eines Spitzentreffens betont, dass man „zur Entlastung der Ausweichstrecken“ die alte Brücke „innerhalb von drei Monaten“ für den Pkw-Verkehr verstärkt wissen wolle.
Davon war heute keine Rede mehr. Stattdessen soll nun die alte Brücke abgebrochen und im selben Linienverlauf eine neue Brücke gebaut werden. Aller Ernüchterung zum Trotz versprach Sauerwein-Braksiek, dass man „mit Hochdruck“ die neue Brücke erbauen wolle. Zeitfaktor: Fünf Jahre.
Die aktuellen Untersuchungsergebnisse, die über den Jahreswechsel zusammengetragen wurden, belegten weitere Schäden an der Brücke. Das Stahlgerüst weise demnach nicht nur Verformungen und Beulen auf, viele Bereiche des Stahls seien stark korrodiert und hätten Risse. „Deswegen war die Entscheidung richtig, die Brücke im Dezember zu sperren, so schwerwiegend das für die Menschen in der Region, für Spediteure und Pendler ist“, sagte Sauerwein-Braksiek. Die großen Verkehrsmengen, aber vor allem auch die gestiegenen Gewichte in den vergangenen Jahrzehnten, seien die wesentlichen Gründe für den heutigen Zustand der 53 Jahre alten Brücke.
„Unser Hauptziel ist es, dass Lkw wieder ungehindert über die A45 fahren können, damit entlasten wir Speditionen und Logistiker und helfen der gesamten Wirtschaft“, formulierte Sauerwein-Braksiek die Vorgabe.