Seit 20 Jahren ist die Spedition Sack in der Raukstadt eine musikalische Größe. Allerdings nicht nur hier: Hans, Heinz und Horst haben es mit Unterstützung von Keyboarder Holgi Hartz geschafft, sich mit ihren „Gefahrguttransporten“ bis auf die Insel Baltrum durchzuschlagen. Auch familiäre Verbindungen waren der Legende nach im Spiel, weshalb die „Säcke“ mittlerweile auf Baltrum beim „autofreien Truckerfestival“ zum Inventar gehören. Quasi zur Familie gehören die Musiker, denen man wohl alles nachsagen kann, aber nicht dass sie sich selbst zu ernst nehmen würden, natürlich bei den Menschen in Kierspe. Das spiegelt sich im Repertoire wieder, zu dem einige Lieder gehören, die die Spedition Sack ihrer Heimatstadt gewidmet hat.
Eines davon wurde auf der offiziellen Geburtstagsparty in der Gaststätte zur Post erstmalig dem breiten Publikum vorgesungen. Natürlich mit einer hohen handwerklichen Qualität. Die vier Musiker machen sich in einer ansonsten ziemlich leeren Schublade von Party Cover-Bands mit heimatlichem Bezug gemütlich, aber nicht auf Kosten des Musikalischen. Spielen und singen können die Säcke einfach, und machen von ihrem Talent auch hemmungslos Gebrauch. Nur den Texten geht es an den Kragen. Außer dem des größten Hits von Zoff: An diese in 47 Textzeilen manifestierte Liebeserklärung an die Menschen und Marotten des Sauerlandes legen auch die Säcke nicht Hand an. Trotzdem ist die Hymne fester Bestandteil der Setlist . Generell ist das „Sommerprogramm“ bei den Säcken weitaus näher am Original, als die „berüchtigten“ Weihnachtslieder. Die standen jahreszeitlich bedingt natürlich nicht auf dem Plan.
Die Friedrich-Ebert-Straße für etliche Menschen gewissermaßen zur „Sackgasse“: Wer Lust auf Livemusik hatte, kam an der Gaststätte nicht vorbei. Die Zusammenstellung der Lieder war eine ziemlich robuste Sache: Zwei Set der Genres Rock bis Blues, außerdem wurde der eine oder andere deutschsprachige Titel „eingewürfelt“. Der dritten Block war ziemlich schlagerlastig, was aber die Herkunft jener Lieder nur teilweise erklärt, die die Säcke ihrer Heimat gewidmet hat. Beziehungsweise im Speziellen auch als Dank an eine andere Fachrichtung des Transportgewerbes: So wurde die Taxifahrt nach Paris nicht in irgendeinem Taxi absolviert, sondern einem von Taxi Kurzawski. Anschließend wurde die musikalische Kierspe-Trilogie um einen weiteren Titel ergänzt: „Nackend am Kerspestrand“ entpuppte sich eine neuerliche Coverversion von „Knockin´ on Heaven´s Door“. Gut, auf eine mehr oder weniger käme es ohnehin nicht an, aber diese hier hat offenbar Potential. Das inzwischen tanzende Publikum auf der rappelvollen Terrasse war jedenfalls begeistert. Anschließend musste für die Band erstmal keine Sack-, sondern eine Rettungsgasse gebildet werden, denn die zahlreichen Kaltgetränke, die auch auf der Bühne konsumiert worden waren, drängten nachhaltig auf Entsorgung.
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Kurz danach wurden die unausweichlichen Zugaben gespielt, ehe der offizielle Teil um 20 Minuten nach Mitternacht beendet war. Inoffiziell ging es noch bis um 3 Uhr, berichtete Horst Sack am Sonntag, mit einem großen Dank an den Wirt.
Denn der hat die Truppe noch bereitwillig heimgefahren. Eine Frage lässt der Abend mit dem neuen Kiersper Lied aber offen: Gibt es eine bis dato unbekannte Bucht, die die Naherholungsmöglichkeiten des Volmetals bereichert? Vielleicht klären die Säcke das noch auf – aber erstmal wird nach dem gelungenen Gig ausgeschlafen.
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