Hintergrund ist eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Florian Müller an die Bundesregierung. Darin wollte Müller wissen, welche Kosten der Stadt Lüdenscheid in den Jahren 2022 und 2023 erstattet wurden. Die Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Oliver Luksic (FDP): Im Jahr 2022 erhielt die Stadt Lüdenscheid 531.206,59 Euro, im Jahr 2023 599.881,27 Euro, also insgesamt 1,31 Mio. Euro.
Müller kritisiert: „Die entstandenen Kosten sind beachtlich. Wenn man bedenkt, dass sich viele Menschen abseits der offiziellen Umleitungsstrecken Unterstützung beim passiven Lärmschutz gewünscht haben, kann ich mir bei so hohen Beträgen einen viel sinnvolleren Einsatz des Geldes vorstellen.“
Eine Kontrolle der Aktivitäten des Brückenbauers finde offenbar nicht statt. „Im Rahmen seiner Tätigkeit handelt der Bürgerbeauftragte selbstständig und eigenverantwortlich“, heiße es in einer anderen Antwort von Luksic an Müller.
Ralf Schwarzkopf, Vorsitzender der CDU in Lüdenscheid, äußerte sich ebenfalls kritisch: „Zuletzt hat das Brückenbauerbüro ein Imagevideo für Herrn Wagemeyer produziert und eine Umfrage gegen den Landrat initiiert. Ist das noch Brückenkommunikation oder schon Kommunalwahlkampf?“ Damit meint Schwarzkopf eine Kampagne gegen die Entscheidung des Landrates, in Kierspe zunächst kein Lkw-Durchfahrtsverbot zu verhängen. Auch Karsten Meininghaus, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, zeigte sich irritiert: „Es ist mehr als ungewöhnlich, dass ein Bürgermeister in einer anderen Kommune eine Unterschriftenkampagne gegen den Landrat anzettelt. Dass die Ampel aus Berlin das aber auch noch bezahlt, macht mich fassungslos.“