„Das Siegel ist keine Auszeichnung, sondern eine Verpflichtung“ – so die einleitenden Worte von Schulleiter Ulrich Fröndhoff bei der Titelverleihung am Donnerstagvormittag am Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein bundesweites Netzwerk zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung aller Art. Nun darf sich auch das ESBK mit dem Titel schmücken.
Schulgemeinde stimmte mit der Mehrheit zu
Feierlich übergab Lena Steinbach, Regionalkoordinatorin von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, das Schild, worüber bereits im September dieses Jahres abgestimmt wurde: Exakt 90,16 Prozent der Schüler- und Lehrerschaft sagten „Ja“ zum Siegel und „Nein“ zu Rassismus – erfreuliche Nachrichten für Fröndhoff. „Es ist wichtig, ein Zeichen zu setzen und als Schule jeder Art von Diskriminierung entgegen zu wirken“. Dabei machte er auf die rassistisch-antisemitisch motivierten Terroranschläge in Halle und Hanau sowie auf die afro-amerikanische Bewegung „Black Lives Matter“ aufmerksam – Geschehnisse, die die Gesellschaft nicht vergessen dürfe.
Einzigartigkeit steht über Diskriminierung
Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises, hielt eine Rede und wies auf die Wichtigkeit des Themas hin. „Jeder Mensch ist einzigartig und das ist auch gut so. Diskriminierung hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Zivilcourage geht aber nur, wenn wir zusammen halten“, betonte er. Auch die Schulpatin, die Otto Fuchs KG aus Meinerzhagen, unterstützt das Projekt als „diskriminierungsfreies Unternehmen“. „Wir beschäftigen Mitarbeiter aus über 30 verschiedenen Ländern“, sagt Norbert Breuer, Mitglied der Geschäftsleitung. Intoleranz habe daher im Meinerzhagener Unternehmen keinen Platz. Die leitende Regierungsschuldirektorin vom Bezirk Arnsberg, Mabel Rickes, appellierte abschließend an die Schulgemeinde: „Schärfen sie alle ihre Blicke, erkennen Sie Rassismus rechtzeitig und halten Sie alle zusammen.“
Schüler engagieren sich
Den Mittelpunkt der Veranstaltung bildeten die Schüler, die sich im Rahmen der Aktion an verschiedenen Projekten, Video- und Redebeiträgen und der Präsentation zum Thema Diskriminierung beteiligten. So kamen auch die Schülersprecher Lara Jäger und Naser Salijaj zu Wort, die sich klar zum Thema Rassismus positionierten. Lara machte es kurz und knapp: „Rassismus ist dumm“. Nasar erzählte dem Publikum, wie er bereits mit 11 Jahren Rassismus erfahren hat: „Ein Busfahrer hat mich als ’scheiß Kanacke’ beschimpft. Er hat mich nicht aus dem Bus aussteigen lassen und ich musste deswegen bis zur letzten Haltestelle mitfahren. Als wir uns beim Bus-Unternehmen beschwert haben, bekamen wir keine Reaktion.“
Das Siegel verpflichtet nun die Schüler- und Lehrerschaft, einmal im Jahr ein Projekt gegen Diskriminierung umzusetzen.