Ein bisschen Spaß muss sein, auch wenn es um den sogenannten Ernst des Lebens geht. So ließ sich während der Newcomer-Messe eine komplette Klasse von ihrer Klassenlehrerin ablichten. Dazu waren die Jugendlichen auf die Ladefläche eines Unimogs des Stadtentwässerungsbetriebs Lüdenscheid Herscheid (SELH) geklettert. Ein schönes Erinnerungsfoto. Dahinter steckt aber mehr. Zwei der jungen Leute ließen sich spontan für ein Praktikum bei SELH begeistern.

„Wirtschaft und Schule verbinden, das ist unser Ziel“, sagt dazu Kira Muth von der Agentur für Arbeit. In der Richard-Schirrmann-Realschule (RSR) klappt das sehr gut. Die Newcomer-Messe am Donnerstag war bereits die sechste Veranstaltung dieser Art, bei der Schule und Arbeitsagentur zusammenarbeiten.
14 Lüdenscheider Ausbildungsbetriebe sowie Marcus Kretschmer vom Berufskolleg für Technik (BKT) und die Arbeitsagentur informierten junge Leute aus den Klassen 8 und 9 darüber, wie sie den Start ins Berufsleben gestalten können und welche Möglichkeiten ihnen eine Ausbildung eröffnet.
Hobeln am Stand der Kusanke Einrichtungen GmbH oder Heizungsrohre biegen bei der Seyffarth Bad und Heizungen GmbH – das waren erste handfeste Kontakte zur Arbeits- und Berufswelt. So kamen Arbeitgeber mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch. Die Newcomer-Messe wurde zu einer Plattform, auf der sich junge Leute mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft austauschen konnten. Jeweils zwei Stunden hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 Zeit, sich verschiedene Vorträge anzuhören und sich auf einer Entdeckermeile auszuprobieren. Zudem konnten sie sich über die Angebote der beruflichen Schulen informieren.

„Kein Abschluss ohne Anschluss“, das ist für RSR-Schulleiterin Anne Beck besonders wichtig. Berufsorientierung könne nicht früh genug beginnen, meint sie. „Eigentlich müsste sie ein Schulfach sein.“ Daniel Goß, Koordinator für berufliche Orientierung an der RSR, plädiert dafür, die Eltern stärker ins Boot zu holen. Das versuche die Arbeitsagentur auf den verschiedensten Wegen, erklärte Kerstin Pfaff vom Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur. Für die jüngsten Online-Angebote habe sich aber leider niemand angemeldet.
Dabei sei der Bedarf an Nachwuchskräften in der Region so groß wie nie. „Dass aber Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können, habe ich in meiner 25-jährigen Tätigkeit noch nicht erlebt.“
Folgende Einrichtungen und Unternehmen waren bei der Newcomer-Messe vertreten:
Agentur für Arbeit
Berufskolleg Technik (BKT)
Bundeswehr
Busch-Jaeger
Dial GmbH
Erco
Kusanke Einrichtungen GmbH
Phoenix Feinbau
Platestahl
Polizei Lüdenscheid
Seniorenheim Weststraße
Seyffarth Bad und Heizungen GmbH & Co. KG
Stadtentwässerung Lüdenscheid Herscheid (SELH)
Stadtverwaltung Lüdenscheid
Wenz Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
Wieghardt & Sohn Malerbetrieb