Ab Montag, 4. März, ist Distanzunterricht angesagt. Außerdem wird im Lüdenscheider Integrations- und Begegnungszentrum (LIBZ) an der Parkstraße ein Notbetrieb eingerichtet. Das teilt die Stadt Lüdenscheid mit. Die Schließung betrifft 197 Schülerinnen und Schüler sowie alle Lehrkräfte.
In der Mitteilung heißt es weiter: „Um die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler sowie Lehr- und OGS-Kräfte zu schützen, kann die Westschule ab sofort nicht mehr genutzt werden. Im Zuge von geplanten Sanierungsmaßnahmen am Bodenbelag gab es einige Verdachtspunkte, die daraufhin untersucht wurden. Das Ergebnis: In einigen Räumen wurden erhöhte Naphthalinwerte gemessen. Die flüchtige Verbindung entweicht aus einer Teerschicht, die unter dem Linoleumboden liegt und vermutlich schon Mitte des 20. Jahrhundert eingebaut wurde.“
Sobald im Rathaus und beim Gesundheitsamt am Donnerstagabend die Messungen eines Sachverständigen vorlagen, begannen die Überlegungen, was nun getan werden kann. Das regelmäßige Lüften der Räume reicht nicht aus, um den zugelassenen Grenzwert zumindest in einem Raum dauerhaft zu unterschreiten. „Uns war es wichtig, hier ganz schnell zu handeln und die Schule in anderen Räumlichkeiten unterzubringen“, so Bürgermeister Sebastian Wagemeyer.
Ab Montag ist für die Grundschulkinder der Westschule zunächst einmal – wenn möglich – im Distanzunterricht angesagt. Ein Notbetrieb der Grundschule sowie der offenen Ganztagsbetreuung findet im Lüdenscheider Integrations- und Begegnungszentrum (LIBZ) an der Parkstraße statt. Ein Bustransfer dorthin konnte kurzfristig über ein lokales Busunternehmen organisiert werden. Die Eltern der Grundschulkinder wurden von den Lehrkräften am Freitag, 1. März, darüber informiert.
Ab dem 11. März und bis zum Beginn der Osterferien sollen dann alle Kinder – möglicherweise in einem Schichtsystem – im LIBZ unterrichtet werden. Die Zeit bis nach den Osterferien will die Verwaltung dazu nutzen, um sich ein umfassendes Bild zu machen, wann ein Betrieb an der Westschule wieder möglich ist. Sollte eine schnelle Wiederaufnahme des Schulbetriebs an der Kölner Straße nicht möglich sein gibt es einen Plan B.
„Wir arbeiten in der Zwischenzeit daran, die ehemalige Grundschule Kalve wieder in Stand zu setzen. Die Räumlichkeiten sind in einem sehr guten Zustand. Wir sind guter Dinge, dass wir diese in kurzer Zeit für die Westschule zur Verfügung stellen können“, so Wagemeyer. „Wir bedauern es sehr, dass nun eine weitere Grundschule umziehen muss, aber die Gesundheit geht vor. Bevor die Räumlichkeiten entsprechend saniert sind, dass alle Grenzwerte unterschritten sind, soll hier kein Unterricht mehr stattfinden.“
Im Sommer 2022 hatten bereits die rund 230 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Lösenbach umziehen müssen, nachdem klar war, dass das Gebäude nicht mehr den aktuellen Brandschutzbestimmungen genügt. Die Kinder werden jetzt in der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule an der Kaiserallee unterrichtet. Für sie wurde ein eigener Bustransfer eingerichtet. Lehrkräfte und Kinder werden lange mit diesem Provisorium leben müssen. Die Grundschule Lösenbach ist noch nicht abgerissen. Der Neubau steht weiter aus.