Halver hat eine bedeutende Persönlichkeit verloren. Im Alter von 74 Jahren verstarb am Montag, 3. Juni, Werner Lemmert. Der Halveraner prägte als Pädagoge in Lüdenscheid ebenso wie als Lokalpolitiker in Halver gesellschaftliches Miteinander und beteiligte sich aktiv an der Gestaltung kommunalen Lebens.
Bereits im Jahr 1984 betrat er die politische Bühne, damals noch als sachkundiger Bürger. 1999 wurde er in den Stadtrat gewählt – damals war er stellvertretender UWG-Fraktionsvorsitzender. 2004 übernahm er schließlich den Vorsitz, den er bis zum 30. September 2021 innehatte. Sein Ratsmandat bekleidete er solange es sein gesundheitlicher Zustand zuließ.
Werner Lemmert mischte sich ein, ohne anderen auf die Füße zu treten. Er scheute die politische Auseinandersetzung nicht, präsentierte seine Argumente aber stets auf einem festen Fundament.
Lösungen zu finden, einen „Schulterschluss“, wie er es zu sagen pflegte, war Werner Lemmert stets wichtig. Miteinander Politik machen, die gemeinsamen Ziele verfolgen, streitbar sein aber nicht zerstritten, dafür stand der Oberstudiendirektor und Schulleiter in Rente und dies gab er stets an seine Mitstreiter weiter. „Wenn du zu uns sagtest, ‚You’re on the right way‘, wussten wir immer, dass wir weitermachen müssen“, heißt es in dem Nachruf seiner Fraktion. Werner Lemmert habe die Menschen „gefördert und gefordert“ und sich immer für sein Gegenüber interessiert, erinnert sich die UWG-Fraktionsspitze.
Gemäß seiner beruflichen Ausrichtung als jahrelanger Leiter des Berufskollegs für Technik des Märkischen Kreises lagen Werner Lemmert Bildung und Schulpolitik besonders am Herzen. Der Satz „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung“, beschreibt seinen Standpunkt unmissverständlich.
Als Vorsitzender des Schulausschusses hatte er die Entwicklung der Schullandschaft in Halver stets im Blick, arbeitete an der Umsetzung der Humboldtschule und auch am Grundschulstandort Oberbrügge entscheidend mit. Stolz, so sagte Lemmert im LokalDirekt-Gespräch 2021, sei er vor allem auf die Kindervilla an der Marktstraße, an der er maßgeblich mitgearbeitet hatte. Es sei ein „wunderbares Projekt“.
Als Ratsherr, Politiker, Freund und Familienmensch hinterlässt sein Tod eine große Lücke.