„Als ich zu Hause dieses Bild [An. d. Red.: siehe unten] gezeigt habe, das ich auf meiner letzten Radtour gemacht habe, hörte ich sofort: ‚Mach das weg, ich will das nicht sehen‘. Klar, niemand will einen toten Fuchs sehen, der vors Auto gelaufen ist und achtlos in den Straßengraben geworfen wurde. Aber genau das ist ein Problem. In letzter Zeit denke ich beim Radfahren immer öfter: Es hätte nicht viel gefehlt, und ich liege wie der Fuchs im Graben. Ich sitze fast jeden Tag auf dem Rad – morgens radel ich oft durchs Mintenbecker Tal, ein idyllisches Stück Natur in einem Naturschutzgebiet, offiziell nur für Anlieger frei. Eigentlich ein ruhiger Ort – aber das Gegenteil ist der Fall.
Viele fahren hier viel zu schnell, schneiden Kurven, spielen offenbar am Handy – einfach, um ein paar Sekunden zu sparen. Oder weil es hier so schön ruhig ist. Das Ergebnis: Ich hätte dieses Jahr schon mehrfach fast den Fuchs gemacht – heute wieder. Ich bin kein Paragraphenreiter, aber manche Regeln sollte man einfach einhalten. Die Geschwindigkeit der Situation anpassen und aufmerksam sein – versteht sich von selbst. Handy am Steuer ist sowieso verboten.
Ich wundere mich, wie Menschen riesige Angst vor abstrakten Gefahren haben, die statistisch kaum relevant sind – aber reale Gefahren ausblenden. Eine davon ist das Auto: 8 Verkehrstote pro Tag – das ist eine echte Zahl.
Genau deswegen zeige ich den armen Fuchs. Weil ich finde: Wer Auto fährt, trägt Verantwortung. Für Menschenleben – aber auch für Tiere. Allein in Deutschland gibt es jährlich ca. 250.000 tödliche Wildunfälle – u. a. 200.000 mit Rehen, 30.000 mit Wildschweinen. (Quelle: NABU)
Also bitte: haltet euch an die Regeln – dann ist nicht alles gut, aber immerhin etwas sicherer.“
Martin Donat,
Halver

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