Das ist passiert: Ein Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Bahnhofstraße bemerkte um kurz vor 16 Uhr, dass Rauch durch ein auf Kipp stehendes Fenster in seine Wohnung zog. Er eilte nach draußen und versuchte, das Feuer in dem zwei Meter neben der Fassade stehenden Container mit Hilfe eines Feuerlöschers zu ersticken. Die eintreffende Feuerwehr löschte schließlich den Brand. Der Container wurde aufgrund des Feuers völlig zerstört.
Weil er Rauch eingeatmet hatte, wurde der 48-Jährige vom Rettungsdienst versorgt. Eine Behandlung im Krankenhaus aber lehnte er ab, teilt die Polizei mit.
Polizeibeamte entdeckten im Rahmen einer Nahbereichsfahndung die bereits mehrfach wegen gleichgelagerter Delikte in Erscheinung getretene 22-jährige Frau. Sie bestreitet die Tat. Bei ihrer Durchsuchung kamen mehrere Feuerzeuge sowie Amphetamine zum Vorschein. Die Polizeibeamten schrieben Strafanzeigen wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung durch Feuer und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Frau wurde zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen und auf Anordnung des Gerichts heute Morgen wieder entlassen, teilt die Polizei weiter mit.
Brennende Container beschäftigen seit Jahren die Lüdenscheider Bürger und Einsatzkräfte. Die Schadenssumme beläuft sich auf einen mittleren sechsstelligen Betrag. Erst im November 2024 war die 22 Jahre alte Lüdenscheiderin wegen Sachbeschädigung zu einer Haftstrafe von insgesamt 24 Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Bis das Urteil rechtskräftig ist, befindet sie sich weiterhin auf freiem Fuß.
Dr. Gerhard Pauli von der Staatsanwaltschaft Hagen wollte sich auf LokalDirekt-Nachfrage nicht zum Sachverhalt äußern. Das gesamte Thema sei „hochkomplex“ und befinde sich derzeit in der Prüfung.