Hohe Auflagen, die Corona-Pandemie und Klagen der Gewerkschaft Verdi hätten der sonntäglichen Shopping-Tour in Lüdenscheid in den vergangenen Jahren stets einen Strich durch die Rechnung gemacht, heißt es in einer LSM-Mitteilung. Umso gespannter seien Stadtmarketing und Einzelhandel darauf gewesen, wie die Rückkehr des verkaufsoffenen Sonntags angenommen werden würde. Die Antwort: sehr positiv. In der Innenstadt und den Geschäften herrschte reges Treiben.
„Viele Lüdenscheider, aber auch viele Menschen aus den umliegenden Städten und der ganzen Region sind am 11. Mai in die Lüdenscheider Innenstadt gekommen, um einen schönen Tag zu erleben und einzukaufen“, sagt Phillip Nieland. Für den Geschäftsführer des Stadtmarketings ein Beleg dafür, dass Lüdenscheid als Event- und Shopping-Standort auch über die Stadtgrenzen hinaus nach wie vor gefragt und beliebt ist – trotz Vollsperrung der A45 und erschwerter Anreise. Deswegen hofft Nieland, den verkaufsoffenen Sonntag wieder fest im Veranstaltungskalender etablieren zu können.
Das wünscht sich auch Daniel Dalsasso. Der Manager des Stern-Centers betont: „Verkaufsoffene Sonntage bleiben ein wichtiger Impulsgeber für die Innenstadt. Sie bieten die Chance, neue Zielgruppen anzusprechen, Aufenthaltsqualität zu zeigen und die Zentralität der Stadt zu stärken.“ Dass fast alle Geschäfte im Stern-Center sich an der Aktion beteiligten, ist für Dalsasso ein „starkes Signal für den Standort“. Ein verkaufsoffener Sonntag in Kombination mit einem stimmigen Rahmenprogramm sorge dafür, dass „weniger der reine Verkauf, sondern vielmehr das gemeinsame Erleben im Fokus steht“. Genau das sei bei den Leuten gut angekommen.

Auch das Urteil der Einzelhändler fällt positiv aus. „Die Frequenzen waren gut, das Umsatzergebnis sehr ordentlich bis klasse und die Besucher entspannt und erfreut, dass die Geschäfte geöffnet waren“, sagt etwa Wilhelm Schnieders vom Modehaus „Sinn“. Sein Fazit: „Lüdenscheid kann erfolgreiche verkaufsoffene Sonntage.“ Das sehen auch Hochzeitsfotografin und -ausstatterin Dagmar Knüppe-Herzog vom „Atelier Frau K“ und Ronja Eick vom Lifestyle-Geschäft „Szenario“ so. Die Menschen seien besonders gut gelaunt gewesen und hätten teilweise mehr Zeit als sonst für den Einkauf und Beratungsgespräche mitgebracht.
Und wie geht’s weiter mit dem verkaufsoffenen Sonntag? Eine Neuauflage ist Phillip Nieland zufolge bereits in der Vorbereitung – etwa in der Vorweihnachtszeit. Konkret: am 7. Dezember. Mit dem Weihnachtsmarkt auf dem Stern- und der Eisbahn auf dem Rathausplatz sowie dem Historischen Weihnachtsmarkt in der Altstadt wäre an diesem Tag die entscheidende Voraussetzung für einen Verkaufsoffenen Sonntag, nämlich eine große, im Mittelpunkt stehende Veranstaltung, gegeben. „Wir sind guter Dinge, dass das erneut gelingen wird“, sagt Phillip Nieland. Und betont: „Von einem Verkaufsoffenen Sonntag profitiert nicht nur der Einzelhandel, sondern die ganze Stadt.“
Der Stadtmarketing-Chef wünscht sich zudem eine Wiederholung im nächsten Frühjahr. Erste Gespräche mit allen Beteiligten seien direkt nach dem erfolgreichen Mai-Wochenende geführt worden. Als möglichen Termin für die erneute Kombination von „Frühling in der Lüdenscheider Innenstadt“, „Street Food Festival“ und verkaufsoffenem Sonntag nennt Nieland den 10. Mai 2026 – auch vor dem Hintergrund, dass das erste Teilstück der neuen Talbrücke Rahmede voraussichtlich im Frühjahr 2026 freigegeben und die Vollsperrung der A45 bei Lüdenscheid damit aufgehoben werden soll. Unter diesen Bedingungen, ist sich Nieland sicher, „wird beim Verkaufsoffenen Sonntag und den dazugehörigen Veranstaltungen sogar noch mehr los sein als zuletzt.