Mit „viel Stolz, aber auch Demut“ blickt Roman Bossart auf die kommende Bürgermeisterwahl in Schalksmühle. Denn: Der 51-Jährige geht für die größte Fraktion im Schalksmühler Rat als Kandidat für das Bürgermeisteramt ins Rennen. Der IT-Unternehmer, der seit den 1990er-Jahren in Heedfeld lebt, stand in den vergangenen Monaten vor einer großen persönlichen Entscheidung. „Es ist ein großer Einschnitt in mein Leben“, sagt Bossart, der fest entschlossen ist, seine Heimatgemeinde als Bürgermeister in eine moderne und digitale Zukunft zu führen. Für ihn ist es mehr als nur ein Amt – es ist eine Berufung.
„Ich will ein Bürgermeister für alle sein, unabhängig und frei von parteipolitischen Zwängen“, betont Bossart. Obwohl er seit Jahren aktives Mitglied der UWG ist, möchte er als Bürgermeister eine Rolle einnehmen, die die Interessen aller Bürger in den Mittelpunkt stellt. „Ein Bürgermeister muss verbinden, nicht spalten“, sagt er mit Nachdruck. Politische Gegner sieht er nicht als Feinde, sondern als „Mitbewerber“, mit denen er eine konstruktive Zusammenarbeit anstrebt.
Seine Wurzeln in der UWG haben Bossart politisch geprägt. „Unabhängig zu sein war für mich immer ein entscheidendes Element. Es gibt keinen Fraktionszwang, und ich konnte immer meinen eigenen Kopf und meine eigenen Ideen einbringen“, erklärt er. Diese Unabhängigkeit will er auch als Bürgermeister bewahren. Seine politische Laufbahn begann, als Erhard Fischer 2008 den Anstoß gab: „Das wäre doch was für dich“, sagte Fischer damals zu ihm. Seitdem hat Bossart Schritt für Schritt Verantwortung übernommen, anfangs als sachkundiger Bürger, seit 2018 (als Nachfolger von Heide Bachmann) im Gemeinderat, als UWG-Vorsitzender und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Der Wunsch, Bürgermeister zu werden, wuchs mit der Zeit. „Aus einem Funken wurde ein Feuer“, sagt er rückblickend über seinen Entschluss.
Besonders wichtig ist ihm, dass die Gemeinde von einem unabhängigen Bürgermeister geführt wird. „Ich weiß selbst, wie es ist, Verantwortung zu übernehmen“, erklärt er mit Bezug auf seine langjährige berufliche Erfahrung als Unternehmer. Schon früh in seinem Leben wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. 1999 gründete er sein Unternehmen WiSoB, das sich auf Wirtschaftssoftware und Beratung spezialisiert hat. Diese unternehmerische Erfahrung, gepaart mit einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen der Digitalisierung, bringt er nun in seine politischen Ziele ein. „Das Internet ist eine Lebensader für mich“, sagt er, und genau diese „Lebensader“ möchte er für Schalksmühle weiterentwickeln, indem er die digitale Infrastruktur der Gemeinde verbessert und E-Government-Lösungen vorantreibt.
Roman Bossart ist nicht nur als Unternehmer und Politiker engagiert, sondern auch als Vater. 2000 wurde sein Sohn geboren, drei Jahre später begann seine ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde. „Ich bin ein Gestalter, ein Former“, sagt er über sich selbst. Besonders das Engagement für Kinder und Bildung liegt ihm am Herzen. So war er aktiv im Förderverein der Grundschule Spormecke und gestaltete dort unter anderem die Neugestaltung des Spielplatzes maßgeblich mit. „Die Bedürfnisse der jüngeren Generation müssen stärker in den politischen Diskurs eingebunden werden“, betonte er bereits 2020 im Wahlkampf. Für ihn sei es ein zentrales Anliegen, junge Menschen zu erreichen und deren Interessen zu berücksichtigen. Er sieht großes Potenzial in der verstärkten Nutzung sozialer Medien, um genau diese Generation besser anzusprechen.
Auch die Mitarbeiter im Rathaus sollen von Bossarts Plänen profitieren. „Ich will die Verwaltung in Richtung modernes Management führen“, sagt er. Dabei sei ihm wichtig, dass die Verwaltung weiterhin effizient arbeitet, aber auch optimiert wird, wo es nötig ist. Gleichzeitig sieht er mit Bedauern, dass viele engagierte Mitarbeiter altersbedingt das Rathaus verlassen werden. „Das ist ein Wermutstropfen“, gibt er zu, „aber ich bin motiviert, gemeinsam mit dem Team die Herausforderungen zu meistern.“
Für seine Arbeit will er „viel Empathie“ einbringen. „Ich kann mich sehr gut auf die einzelnen Bereiche einstellen“, erklärt er. Seine Erfahrungen – sei es als Unternehmer, Vater oder Gemeinderatsmitglied – haben ihm die Fähigkeit gegeben, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen und Menschen zusammenzubringen. „Ich war immer jemand, der versucht hat, die anderen mitzunehmen“, sagt er. Und genau das will er als Bürgermeister fortführen: ein Miteinander fördern, statt nur Anweisungen zu geben.
Sein Einsatz für die Gemeinde kennt keine festen Arbeitszeiten. „24/7 ist für mich kein Fremdwort, sondern Alltag“, sagt Bossart. Er ist sich bewusst, dass das Amt des Bürgermeisters viel Engagement erfordert, aber das schreckt ihn nicht ab. Im Gegenteil: Er brennt darauf, Verantwortung zu übernehmen und Schalksmühle aktiv zu gestalten.
Klaus Nelius, Fraktionsvorsitzender der UWG, beschreibt ihn als offenen und kommunikativen Teamplayer: „Roman Bossart zeichnet sich aus durch seine offene, kommunikationsfreudige und zupackende Teamfähigkeit und engagierte und bereits erfolgreichen Einarbeitung in neue Themengebiete und Sachverhalte, auch im Rahmen von Verwaltungstätigkeiten. Wir sind überzeugt: Roman Bossart wird die Gemeinde und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Respekt und in bewährter Zuverlässigkeit führen. Gleichzeitig kann er die Entwicklung in Richtung auf modernes Management, E-Government und Bürgernähe vorantreiben. Besonders die Kommunikation mit der Öffentlichkeit wird er verbessern können.“
Nelius sei überzeugt, dass Bossart die Gemeinde respektvoll und zuverlässig führen wird, während er gleichzeitig die Modernisierung vorantreibt.
Die Entscheidung, sich zur Wahl zu stellen, fiel Bossart nicht leicht. „Es ist eine Entscheidung, die mein Leben stark beeinflusst“, gibt er zu. Doch er fühlt sich bereit, diesen Schritt zu gehen. „Ich habe keinen Urlaub für nächstes Jahr gebucht“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Seine volle Energie gilt dem Wohl der Gemeinde, und er hofft, dass die Bürger ihm das Vertrauen schenken. „Ich bin nicht machthungrig“, betont er. „Ich hoffe nur, dass die Menschen zu dem Ergebnis kommen: Ja, dieser Mann wird gute Arbeit für die Gemeinde leisten.“
Nelius: „Die anderen Fraktionen wissen jetzt, wie die Lage ist und können entscheiden, wie sie sich verhalten.“ Es gehöre zur Demokratie, dass man Auswahl habe. „Muss eine emotionale Stärke haben“, sagt Bossart. Der ausgebildete Steuerfachangestellte dankte insbesondere Klaus Nelius und Bernd Müller für die Unterstützung bei der Entscheidungsfindung.
Mit einer Mischung aus technischer Expertise, sozialem Engagement und dem Wunsch, Verantwortung zu übernehmen, will Roman Bossart als Kandidat in den „Wahlwettbewerb“ gehen.