Eine ereignisreiche Saison von „Weihnachten im Schuhkarton“ ist zu Ende gegangen. Dazu mit einem sensationellen Ergebnis: "1161 bunt gefüllte Schuhkartons haben sich in diesem Jahr auf den Weg gemacht, um Kindern eine Freude zu machen, die in sehr armen Verhältnissen leben und kaum Perspektiven und Chancen im Leben haben", berichtet Manuela Winkemann vom Organisationsteam der evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg.

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Organisiert von der Sammelstelle der evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg kamen in Plettenberg 119, in Werdohl 118 und in Herscheid 86 Schuhkarton-Geschenke zusammen. Ein beachtlicher Teil der Herscheider Päckchen landete im Raiffeisen-Markt, ein glänzender Start für die neue Annahmestelle. Nach drei Jahren Pause war auch die Martin-Luther-Schule in Plettenberg wieder mit am Start. Das Hilfsprojekt läuft nun über den Förderverein und Lehrerin Annika Denker.

Die Martin-Luther-Schule beteiligte sich an der Aktion Weihnachten im Schuhkarton und sammelte knapp 30 Päckchen ein.
Foto: Manuela Winkemann / privat

Das Plettenberger Weihnachtsteam ist begeistert, gleichzeitig auch überrascht von dem Ergebnis. „Manch einer war skeptisch, da die wirtschaftliche Lage für viele aktuell schwierig ist“, meint Manuela Winkemann vom Orga-Team. „Wir freuen uns riesig und danken allen, die mitgepackt, gespendet und sich auf unterschiedliche Weise eingebracht haben. Ohne diese immense Unterstützung wäre solch ein Projekt nicht zu stemmen“, betont sie und zählt einige konkrete Beispiele auf: Der neue Pfarrer der Nachbargemeinde Attendorn-Lennestadt bot seine Mithilfe an und richtete weitere Annahmestellen ein. Ein Mann bat seine Geburtstagsgäste alternativ zu Geschenken um Geld für die Aktion. Eine Gruppe von Kindern zog an St. Martin mit einer Spendendose durch die Nachbarschaft. Das Waffelback-Team freute sich über volle Spendenboxen bei Aktionen in zwei Supermärkten und ein Plettenberger Unternehmen spendete bereits zum dritten Mal zwei Kisten voll mit Spiel- und Malsachen.

Im Rahmen einer Packparty konnte ein Team der Kirchengemeinde mithilfe vieler Sachspenden 378 Schuhkartons füllen. Zwei Wochen vor der Aktion gab es weit und breit noch kein einziges Schulheft. „Dann entdeckten wir plötzlich eine Rabattaktion nach der nächsten, kauften in einem Geschäft den Restbestand auf und stand auf einmal jemand mit einem großen Schwung vor der Haustür“, teilt Manuela Winkemann einen der vielen Schuhkarton-Momente.

In welches osteuropäische Land genau die Päckchen gehen werden, organisiert und koordiniert die Berliner Hauptzentrale. Die Ukraine gehört auf jeden Fall auch zu den Zielländern. So war es ein besonderes Highlight im Oktober, als ein Ukrainer im Gottesdienst zu Besuch war, der von einer Verteilaktion in seiner Heimatgemeinde berichtete. „Oleh und seine Gemeinde kümmern sich um viele Kinder und laden sie ein. Kinder aus Familien mit Alkohol- und Drogenproblemen, die keine Aufmerksamkeit bekommen“, erinnert sich Manuela Winkemann an die Begegnung. Durch seinen Bericht und die mitgebrachten Fotos bekamen viele eine sicht- und greifbare und damit bessere Vorstellung von dem christlichen Hilfsprojekt. „Das hat viele berührt. Eine Frau erzählte mir, sie habe eine Gänsehaut bekommen, als sie davon hörte.“

Und so waren viele Menschen motiviert, sich für den guten Zweck zu engagieren. Eine Mitpackerin meinte: „Die eigenen Kinder sind schon groß, jetzt sind die anderen dran.“ Und so werden sich bald über 1160 Kinder über den Einsatz vieler Menschen freuen, die ihnen in der Ferne wunderbare Schatzkisten zusammengestellt und ganz viel Liebe mit hineingepackt haben.

Für die nächste Saison freuen sich die Plettenberger Weihnachtswichtel über weitere Mitmacher. Wer mag sich mit seinem Hobby einbringen und Schlampermäppchen nähen, warme Sachen stricken und Häkeltiere beisteuern? Auch wird immer wieder Wolle für die „Stricklieseln“ gebraucht.