Am Montagnachmittag (11. November) griff eine 30-jährige Tatverdächtige in Lüdenscheid zwei Personen an, sprach transfeindliche Beleidigungen aus und flüchtete anschließend. Gegen 14.15 Uhr hielt sich ein 39-jähriger Meinerzhagener, gemeinsam mit weiteren Personen, in Lüdenscheid auf dem Rathausplatz auf. Die 30-jährige Tatverdächtige ging auf die Personengruppe zu und beleidigte die Anwesenden ersten Ermittlungen zufolge unter anderem als „scheiß Transen“. Anschließend schlug die Angreiferin mit einer Hundeleine auf den 39-Jährigen ein und verletzte ihn dabei leicht.
Als eine 22-jährige, transgender Lüdenscheiderin dazwischen ging, zog die Tatverdächtige einen Schlagstock aus ihrer Jackentasche, griff sie damit an und verletzte sie am Kopf. Nach dem Angriff ging die 30-Jährige weg. Den Polizeibeamten gelang es, die Personalien der Tatverdächtigen zu ermitteln. Die beiden verletzten Personen wurden vor Ort durch den Rettungsdienst behandelt. Der Staatsschutz der Hagener Polizei hat die Ermittlungen übernommen.
„Verurteilen diesen Übergriff aufs Schärfste“
Das Antifaschistische Bündnis Lüdenscheid und der CSD Verein Lüdenscheid verurteilen diesen Übergriff aufs Schärfste, heißt es in einem Statement. „Während es uns immer unbegreiflich sein wird, wie viel Hass Menschen im Angesicht der bloßen Existenz anderer kultureller, ethnischer oder geschlechtlicher Identität empfinden können, wundert es uns jedoch überhaupt nicht, dass dieser Hass, befeuert durch gezielte, rechte Hetze politischer Brandstifter, zunehmend in direkte und physische Gewalt umschlägt, bei der Personen ohne Hemmungen verbotenerweise bei Versammlungen bzw. im öffentlichen Raum ohne berechtigten Grund Schlagstöcke und Listenhunde ohne Maulkorb mit sich führen“, kommentiert Carina Büdenbender, Vorstandsvorsitzende CSD Lüdenscheid.
Kundgebung am Dienstag, 12. November
Der Verein ruft für Dienstag, 12. November, um 19 Uhr zu einer spontanen Kundgebung auf dem Rathausplatz auf, „um Gesicht und Flagge zu zeigen gegen rechte Gewalt“. „Wir rechnen aktuell mit etwa 50 bis 150 Teilnehmern“, so Büdenbender.