2657 Mitglieder zählte die Gruppe am Donnerstagabend. Vermutlich sind es jetzt schon wieder mehr. Wer wissen will, was in Nachrodt los ist, erfährt es hier. „Du bist Nachrodter, weil…“ ist die größte Gruppe in der Gemeinde und daher wird in dieser Themenwoche auch am meisten Bezug auf diese Community genommen.
„Ich habe diese Gruppe vor circa 10 Jahren aus Jux und Dollerei gegründet. Die Idee war allerdings nicht von mir“, erzählt Michaela Böhme. Sie habe ein ähnliches Format auf Facebook von einer anderen Stadt gesehen. „Ich hab mir gedacht, das versuchst du auch mal. Wie man sieht, es hat es halbwegs funktioniert“, erzählt Böhme. Halbwegs ist wohl eher untertrieben. Die Nachrodter Gruppe ist nicht nur die größte, sondern auch die aktivste in der Gemeinde. Mehrere Beiträge werden täglich online gestellt und diskutiert. Von der entlaufenen Katze über Fragen zur Freizeitgestaltung bis hin zu politischen Themen. Eigentlich gibt es kaum Tabus. Jedoch gibt es ein großes Aber: „Wir passen auf, dass keiner persönlich angegriffen oder beleidigt wird. Ein respektvoller Umgang ist uns sehr wichtig“, betonte Böhme, die die Gruppe auch als Administratorin betreut. Allerdings wird sie dabei von einigen weiteren Admins unterstützt.
Das oberstes Ziel seien die Informationen rund ums Thema Nachrodt und das Miteinander. Böhme und die anderen Administratoren entscheiden auch, wer in die Gruppe kommt und wer nicht. Grundsätzlich könne erstmal jeder Mitglied werden, solange nicht gegen die allgemeinen Regeln verstoßen werde oder offensichtlich ein Fake-Profil vorliege. „In den meisten Fällen klappt das ganz gut. Was uns hin und wieder nervt, sind harmlose Beiträge, die an uns gemeldet werden. Solange sie niemanden schaden oder gegen das Recht verstoßen wird – soweit wir das beurteilen können – gibt es keinen Grund, diese zu löschen“, erklärt Böhme. Schließlich gelte Meinungsfreiheit.
Früher sei Spam ein Thema gewesen. „Da hatte man öfter dubiose Kreditanbieter in den Gruppen. Aber das hat zum Glück stark nachgelassen“, erzählt Böhme. Was für die Gründerin gar nicht geht, sind lachende Emojis unter ernsten Beiträgen: „Das finden wir nicht angemessen und zollt null Respekt.“ Grundsätzlich habe sie aber auch nach zehn Jahren noch eine riesen Freude daran, die Facebook-Gruppe am Laufen zu halten, die Nachrodt Wiblingwerder zu informieren und auch zu unterhalten. Böhme: „Klar investieren wir unsere freie Zeit, aber das hält sich in Grenzen und wir machen das wirklich gerne.“