Müde aber glücklich verlassen Robin Schnippering, Jan Wiethege, Kim-Daniel Schumann und Lara Diederich das Spielfeld um 4 Uhr morgens zum Sonnenaufgang. Geschafft sind jetzt 21 Stunden des Tchoukballspiels „Schwarz gegen Weiß“. Für die Halveraner geht es ins provisorische Bettenlager in den Umkleiden, die Frühschicht auf dem Spielfeld übernehmen die weiteren Spieler aus Erfurt und Weimar, denn der Rekord ist erst bei einer Gesamtspielzeit von 28 Stunden erreicht.
Kurz vor Abpfiff geht es dann wieder zurück in die Halle, denn der Weltrekord will gemeinsam gefeiert werden. Als die letzten Sekunden laufen, zählen alle 156 Spieler und Spielerinnen von zehn runter. Beim Abpfiff nach genau 28 Stunden Spielzeit, und damit zwei Stunden länger als der Weltrekordhalter Schweiz, steht fest: Der Weltrekord ist geschafft. Das Spiel endet mit 1747 Punkten Gleichstand.
Seit rund 19 Jahren wird der No-Contact-Sport Tchoukball in Halver gespielt. Lara Diederich und Kim-Daniel Schumann waren von Anfang an dabei: „2008 haben wir unsere erste Europameisterschaft in Tschechien gespielt. Damals sind wir noch als U19-Mannschaft angetreten und das Team bestand nur aus Halveranern.“, erinnert sich Lara Diederich. Kim-Daniel Schumann hat es das erste Mal seit zehn Jahren wieder aufs Spielfeld gezogen: „Ich bin über den langen Zeitraum mit den Spielern und auch dem Organisator, Stefan Anhalt aus Weimar, in Kontakt geblieben. Er hat mich zum Weltrekordversuch eingeladen. Diese Chance kann man sich natürlich nicht entgehen lassen.“
Robin Schnippering und Jan Wiethege trainieren inzwischen in Dortmund und haben dort auch ein Team aufgebaut. Alle vier Halveraner zeigen sich begeistert vom Miteinander auf dem Spielfeld: „Es ging hier absolut nicht darum, zu gewinnen, sondern gemeinsam die 28 Stunden zu überstehen. Gespielt wurde gemischt – Männer, Frauen, Kinder und Erwachsene.“ Besonders herausfordernd waren aber die langen Spielzeiten: „Die Schicht nachts war besonders hart. Wir Erwachsenen haben um 12 beziehungsweise um 1 Uhr nachts angefangen und dann drei Stunden ohne Pause durchgespielt. Das ist nicht nur körperliche, sondern auch geistige Anstrengung auf höchstem Niveau“, so Diederich.

Die Resonanz des Organisators, Stefan Anhalt vom ASC Weimar, war eindeutig: „Alle Spieler werden namentlich im Rekord-Institut Deutschland eingetragen. Es war für alle ein besonderes Erlebnis und wir haben das Ziel gemeinsam als großes Team erreicht. Außerdem können wir mit dieser Aktion unseren Lieblingssport Tchoukball etwas bekannter machen.“