Wichtige Entscheidungen haben die Mitglieder des Kreisausschusses des Märkischen Kreises bei ihrer nächsten Zusammenkunft am Donnerstag, 13. März, zu treffen. Geht es nach der Verwaltung, sollen sie ihren politischen Segen zur Schließung der Tagespflege Werdohl und zum Aus für das Dialyse-Zentrum Letmathe jeweils zum 30. Juni geben. In beiden Fällen sollen die Vertreter des Kreises in der Gesellschafterversammlung und Aufsichtsgremien angewiesen werden, beiden Schließungen zuzustimmen.
Neun Plätze in Werdohl
Der Märkische Kreis ist über die Märkische Gesundheitsholding GmbH & Co. KG zu 100 % an der Märkische Seniorenzentren GmbH beteiligt. Das Unternehmen unterhält mit Seniorenzentren an den Standorten Lüdenscheid (80 Plätze), Werdohl (67 Plätze) und Iserlohn-Letmathe (80 Plätze) drei Einrichtungen der vollstationären Dauerpflege und Kurzzeitpflege. Zusätzlich wird an den beiden Standorten in Iserlohn-Letmathe (12 Plätze) und Werdohl (9 Plätze) die teilstationäre Tagespflege angeboten.
Durchgängig Auslastungsprobleme
Die Tagespflege hat fast durchgängig Auslastungsproblemen zu kämpfen und mit Ausnahme weniger Jahre nahezu ausschließlich Defizite erwirtschaftet. Im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre (2015 – 2024) lag die Auslastung im Durchschnitt bei lediglich 51,3 Prozent. Im selben Zeitraum wurde insgesamt ein Verlust von 291.000 € erzielt. Nur in einem einzelnen Jahr konnte eine „schwarze Null“ erreicht werden. Seit im Jahr 2022 eine Tagespflege im benachbarten Neuenrade neu eröffnet wurde, ist die Auslastung signifikant rückläufig und pendelt aktuell nur noch rund um 30 Prozent, so die Verwaltung in ihrer Sitzungsvorlage. Um die Verluste zu begrenzen ist diese nur noch an drei Tagen in der Woche geöffnet, sodass der Personaleinsatz entsprechend geringer ist. Für dieses Jahr wird bei einem Umsatz von 107.000 € ein Verlust von 58.000 € erwartet. Zudem dürfte sich eine anstehende Neueröffnung einer Tagespflegeeinrichtung in Altena nicht vorteilhaft auf die Zukunftsperspektiven für die Tagespflege Werdohl auswirken.
Neue Tagespflege in Altena
In der unmittelbaren Umgebung zur Tagespflege Werdohl befindet sich eine Tagespflege in Neuenrade, die nur knapp 6 km vom Zentrum Werdohl entfernt ist. Des Weiteren gibt es zwei Tagespflegeeinrichtungen in Plettenberg (12 bzw. 13 km entfernt) und fünf Tagespflegeeinrichtungen in Lüdenscheid (12-15 km entfernt). Außerdem soll Mitte des Jahres 2025 eine neue Tagespflege in Altena (15 km entfernt) mit 27 Plätzen eröffnet werden.Wichtige Entscheidungen haben die Mitglieder des Kreisausschusses des Märkischen Kreises bei ihrer nächsten Zusammenkunft am Donnerstag, 13. März, zu treffen. Geht es nach der Verwaltung, sollen sie ihren politischen Segen zur Schließung der Tagespflege Werdohl und zum Aus für das Dialyse-Zentrum Letmathe jeweils zum 30. Juni geben. In beiden Fällen sollen die Vertreter des Kreises in der Gesellschafterversammlung und Aufsichtsgremien angewiesen werden, beiden Schließungen zuzustimmen.
Neun Plätze in Werdohl
Der Märkische Kreis ist über die Märkische Gesundheitsholding GmbH & Co. KG zu 100 % an der Märkische Seniorenzentren GmbH beteiligt. Das Unternehmen unterhält mit Seniorenzentren an den Standorten Lüdenscheid (80 Plätze), Werdohl (67 Plätze) und Iserlohn-Letmathe (80 Plätze) drei Einrichtungen der vollstationären Dauerpflege und Kurzzeitpflege. Zusätzlich wird an den beiden Standorten in Iserlohn-Letmathe (12 Plätze) und Werdohl (9 Plätze) die teilstationäre Tagespflege angeboten.
Durchgängig Auslastungsprobleme
Die Tagespflege hat fast durchgängig Auslastungsproblemen zu kämpfen und mit Ausnahme weniger Jahre nahezu ausschließlich Defizite erwirtschaftet. Im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre (2015 – 2024) lag die Auslastung im Durchschnitt bei lediglich 51,3 Prozent. Im selben Zeitraum wurde insgesamt ein Verlust von 291.000 € erzielt. Nur in einem einzelnen Jahr konnte eine „schwarze Null“ erreicht werden. Seit im Jahr 2022 eine Tagespflege im benachbarten Neuenrade neu eröffnet wurde, ist die Auslastung signifikant rückläufig und pendelt aktuell nur noch rund um 30 Prozent, so die Verwaltung in ihrer Sitzungsvorlage. Um die Verluste zu begrenzen ist diese nur noch an drei Tagen in der Woche geöffnet, sodass der Personaleinsatz entsprechend geringer ist. Für dieses Jahr wird bei einem Umsatz von 107.000 € ein Verlust von 58.000 € erwartet. Zudem dürfte sich eine anstehende Neueröffnung einer Tagespflegeeinrichtung in Altena nicht vorteilhaft auf die Zukunftsperspektiven für die Tagespflege Werdohl auswirken.
Neue Tagespflege in Altena
In der unmittelbaren Umgebung zur Tagespflege Werdohl befindet sich eine Tagespflege in Neuenrade, die nur knapp 6 km vom Zentrum Werdohl entfernt ist. Des Weiteren gibt es zwei Tagespflegeeinrichtungen in Plettenberg (12 bzw. 13 km entfernt) und fünf Tagespflegeeinrichtungen in Lüdenscheid (12-15 km entfernt). Außerdem soll Mitte des Jahres 2025 eine neue Tagespflege in Altena (15 km entfernt) mit 27 Plätzen eröffnet werden.
Ausgehend von der derzeitigen Belegung mit 7 Gästen geht die Geschäftsführung davon aus, dass alle Gäste in einer der 9 Tagespflegen in den genannten Nachbarstädten von Werdohl kapazitätsmäßig Aufnahme finden können. Jedoch werden je nach genauer Wohnadresse voraussichtlich bei einem Teil der Gäste längere Fahrtzeiten entstehen als bislang. Auch kann nicht garantiert werden, dass alle diese Einrichtungen einen Abholdienst haben, der die Gäste aus Werdohl abholt.
Keine Hoffnung für Dialyse Letmathe
Zustimmen sollen die Kreistagsabgeordneten auch der von Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Märkischen Dialysezentren GmbH empfohlenen Schließung des Standortes Letmathe zum 30. Juni. Der Märkische Kreis ist über die Märkische Gesundheitsholding GmbH & Co. KG zu 100 % an der Märkische Dialysezentren GmbH beteiligt. Das Unternehmen verfügt über Betriebsstätten in Lüdenscheid (auf dem Gelände des Klinikums Lüdenscheid) sowie in Iserlohn-Letmathe (auf dem Gelände des zum 31.12.2019 geschlossenen Marienhospitals Letmathe) und übernimmt auch die Betreuung von Heimdialysepatienten. Für die ambulanten Dialysebehandlungen stehen in Lüdenscheid 39 und in Letmathe 11 Plätze zur Verfügung.
Aufsichtsrat für Schließung
Der Aufsichtsrat der Märkischen Gesundheitsholding hat sich in seinen beiden Sitzungen im September und November u.a. mit der Frage einer möglichen Schließung des Dialyse-Standortes in Iserlohn-Letmathe beschäftigt. Nach dortiger entsprechender Beschlussfassung wurde die Kreisverwaltung gebeten einen entsprechenden Kreistagsbeschluss herbeizuführen. In der Sitzung des Kreistages am 19. Dezember wurde eine umfangreiche Beschlussvorlage zur beabsichtigten Schließung des Dialysezentrums am Standort Iserlohn-Letmathe eingebracht.
Erneute Prüfung erfolgt
In der Sitzung stellten die Kreistagsfraktionen von CDU und SPD einen Antrag auf Zurückverweisung der Angelegenheit in den Aufsichtsrat mit dem Ziel dort eine Alternative zum Schließungsszenario zu erstellen. Der mehrheitlich vom Kreistag beschlossene Antrag hatte den Wortlaut: „Die Schließung des Standortes zum jetzigen Zeitpunkt wird abgelehnt. Gleichzeitig wird die Angelegenheit in den Aufsichtsrat der Gesundheitsholding zurückverwiesen mit der Maßgabe eine patientenorientierte Lösung und Perspektive zu erarbeiten.“
Keine neuen Erkenntnisse
Nach ergangenem Kreistagsbeschluss nahm die Geschäftsführung den Sachverhalt erneut in der kommenden Aufsichtsratssitzung auf. Es konnten jedoch keine, zum ursprünglichen Schließungsvorschlag, neuen Erkenntnisse gewonnen und neue Handlungsalternativen für die Patientenversorgung unterbreitet werden. Eine durch die Geschäftsführung vorgenommene neuerliche intensive Betrachtung der für die Patienten resultierenden Fahrzeiten kam erneut zu dem Ergebnis, dass trotz Schließung weiterhin eine wohnortnahe Versorgung für alle Patienten gewährleistet ist. Aus medizinischer und wirtschaftlicher Sicht empfiehlt sie daher weiterhin eine Schließung, da hierdurch Einsparpotentiale bei weiterhin gesicherter medizinischer Versorgung gehoben werden können.
Alle Patienten vermittelt
Laut Angabe der Klinikleitung wurde mit allen Patienten bereits detailliert die Anschlussversorgung vor dem Hintergrund der beabsichtigten Schließung besprochen. Abhängig von Wohnort der Patienten konnten dabei z.B. andere Einrichtungen in Iserlohn oder Hagen vermittelt werden. Eine Anschlussversorgung in Lüdenscheid war und ist in diesem Zusammenhang ausschließlich für Patienten vorgesehen, deren Wohnort sich zwischen Iserlohn und Lüdenscheid befindet, so z.B. Altena. Wesentliche Nachteile hinsichtlich Fahrzeiten ergeben sich nicht, wie auch schriftlich von der Kassenärztlichen Vereinigung bestätigt wurde.
Weiterbeschäftigung der Mitarbeitenden
Die Geschäftsführung legt dar, dass mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Dialyse des Standortes Letmathe Ende des Jahres 2024 jeweils Einzelgespräche geführt wurden, um für den Fall einer Schließung des Standortes über eine Weiterbeschäftigung im Konzern der Märkischen Gesundheitsholding zu sprechen. Insgesamt fanden fünf Gespräche statt. Allen Mitarbeitenden wurde mitgeteilt, dass auch nach einem möglichen Kreistagsbeschluss zur Schließung des Standortes weiterhin Gespräche über eine Weiterbeschäftigung im Konzern stattfinden könnten und hierzu jederzeit die Personalabteilung angesprochen werden kann, formal aber zur Fristwahrung eine Änderungskündigung vor Ablauf des Jahres 2025 zugestellt werden muss.
Kreistag entscheidet erneut
Grundsätzlich gilt somit nach Aussage der Geschäftsführung weiterhin, dass jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter im Falle einer Schließung des Standortes Letmathe ein Angebot zur Weiterbeschäftigung im Konzern unterbreitet werden kann. Der Aufsichtsrat hält unter Berücksichtigung der oben dargestellten Informationen am Schließungsszenario fest und beschloss vorbehaltlich der Zustimmung durch den Kreistag die Schließung zum 30. Juni.