Der Anstieg der Arbeitslosigkeit sei nicht unerwartet, so die Arbeitsagentur. Saisonale Effekte entständen im Januar durch auslaufende Zeitarbeitsverträge, durch die klassische Entwicklung in witterungsabhängigen Betrieben und durch junge Fachkräfte, die sich nach ihrer zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Ausbildung arbeitslos meldeten. Hinzu komme eine hohe Zahl an arbeitslosen Personen aus dem verarbeitenden Gewerbe. Die Arbeitslosigkeit steigt im Vergleich zum Vormonat um 4,1 Prozent und im Vergleich zum Januar des Vorjahres um 10,5 Prozent.
Zurückhaltung bei Stellenmeldungen
Beim Melden neuer Stellen haben die Arbeitgeber im Januar zurückhaltend agiert: 549 sozialversicherungspflichtige Stellen wurden der Arbeitsagentur gemeldet, rund 18 Prozent weniger als im Januar 2023. Dennoch zeige der nach wie vor hohe Bestand von rund 4800 offenen Stellen, dass im Märkischen Kreis werden weiterhin Fachkräfte benötigt würden, erklärt Arbeitsagenturchefin Sandra Pawlas und sieht vor allem für qualifizierte Menschen gute Arbeitsmarktchancen: „Damit Anforderungsprofil und Know-how zusammenpassen, beraten unsere Expertinnen und Experten jederzeit zu allen Fragen rund um Qualifizierung, Weiterbildung, Berufswechsel, Ausbildung und Studium.“

Kurzarbeit steigt erneut an
Entgegen der Entwicklung im November, gewinne Kurzarbeit als Möglichkeit Arbeitsplätze zu sichern wieder an Bedeutung: Unternehmen aus der Region haben im Dezember letzten Jahres 65 neue Anzeigen auf Kurzarbeit gestellt, was signalisiert, dass Betriebe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin halten wollen.
Blick auf die kommenden Monate
Weiterhin schwierig einzuschätzen bleibe die Entwicklung der kommenden Monate. „Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr wieder mit einer Frühjahrsbelebung rechnen dürfen und gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen ab März/April wieder sinken wird“, prognostiziert Pawlas.
Die Entwicklung im Märkischen Kreis
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Januar 2024 gestiegen. Insgesamt waren 16.839 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 670 Personen oder 4,1 Prozent mehr. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1606 Personen bzw. 10,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Januar 7,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,8 Prozent (+0,7 Prozentpunkte).
Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Januar gestiegen. 6972 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,3 Prozent (6363 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 207 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 770 Personen.
Arbeitslosenversicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren in diesem Monat 5395 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat erhöht um 469 Personen bzw. 9,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 746 Personen oder 16,0 Prozent.
Grundsicherung
Das Jobcenter Märkischer Kreis betreut aktuell 17.184 Bedarfsgemeinschaften mit 23.406 erwerbsfähigen Personen, die Bürgergeld beziehen. Das sind 208 Personen mehr als im Vormonat. Die darin enthaltene Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Januar bei allen Alters- und Personengruppen um 201 auf 11.444 Personen. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende ist auf die üblichen saisonalen Effekte zum Jahresanfang zurückzuführen“, erläutert Anna Markmann, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis, die aktuelle Entwicklung.

Stellenangebot
Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 549 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (-229 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4779 offene Stellen, 87 weniger als im Vormonat und 420 weniger als im Vorjahresmonat.
Quelle: Agentur für Arbeit Iserlohn