Schon in wenigen Wochen soll wieder Leben einkehren in das Schieferhaus an der Frankfurter Straße. Bereits in den Jahren 2014 bis 2021 wurde dieses von Stefano Gallus betrieben, damals noch unter dem Namen „Tortenatelier.“ Die Pandemie und Krankheitsausfälle führten seinerzeit dazu, dass Gallus Halver verließ und in Radevormwald einen Neuanfang wagte. Nun kehrt er mit geändertem Konzept an die alte Wirkungsstätte zurück – unter dem neuen Namen „Tortenatelier / sa mesa“. Und mit der Unterstützung der Stadt Halver und der Bürgerstiftung im Rücken.
„Wir sind voller Tatendrang“
„Wir kehren zurück wie ein Phönix aus der Asche. Ich habe mehr motivierte Mitarbeiter als jemals zuvor“, freut sich Stefano Gallus während des Pressegesprächs am Donnerstag, 14. Dezember, in den aktuell noch recht leeren Räumen des Schieferhauses. Einiges soll sich hier bis zur Eröffnung noch ändern: „Wir wollen das Farbkonzept wiederherstellen und die Geräuschdämmung verbessern. Die Theke wird an die Bedürfnisse von Stefano Gallus angepasst und die Kellertreppe trittsicher gemacht“, erklärt der Halveraner Architekt Stefan Czarkowski, der ebenfalls Teil der Bürgerstiftung ist.
Und auch im Außenbereich soll sich etwas tun: „Die Überlegung, die Terrasse aufzuwerten, stand bei der Stadt schon länger im Raum“, fügt Simon Thienel, Erster Beigeordneter und Kämmerer, hinzu. Der Plan sei nun, den Bereich einzufrieden und ihn damit nicht nur optisch vom Gehweg zu trennen, sondern gleichzeitig aufzuhübschen.
Die Kosten für die anfallenden Renovierungs- und Umbauarbeiten sollen übrigens „ausgewogen aufgeteilt“ werden, wie Thienel weiter erläutert: „Für sämtliche Sicherheitsaspekte ist die Stadt verantwortlich, für die Kaffeemaschine der Gastronom selbst.“
Die Bürgerstiftung
Auf die Frage, wie die Idee seitens der Bürgerstiftung entstand, ein neues Konzept für das Schieferhaus zu erarbeiten, zitiert Jana Eilhardt Dieter Hoffmann: „Die Villa braucht ein Museumscafé und das Schieferhaus einen Pächter. Das muss doch zu machen sein! Ich gehe jetzt zur Stadt und sage denen, dass ich die Miete zahle.“
Ganz so simpel gestaltete sich die Umsetzung dann zwar nicht – aber trotzdem hielt man an der Idee fest. Und auch die übrigen Mitglieder der Stiftung – der Architekt Stefan Czarkowski, die Unternehmer Dieter Hoffmann, Christiane Dahlhaus und Dietrich Turck – unterstützten das Vorhaben.
„Wir haben viele Stunden Arbeit in die Entwicklung des Konzepts gesteckt“, erklärt Jana Eilhardt, die auch Kuratorin der Villa Wippermann ist. Stefano Gallus sei von den Mitgliedern der Bürgerstiftung dann mit an den Tisch geholt worden, um ihm das Konzept vorzustellen – und mit ihm gemeinsam Pläne für einen möglichen Neuanfang zu entwickeln.
Kulinarisches Angebot bis in die Abendstunden
Mehr als Zitronenrollen und Kaffee: Gallus möchte auch in den Abendstunden ein kulinarisches Angebot für seine Gäste vorhalten. Die Personalsuche für das Schieferhaus war bereits erfolgreich: mit Mirko Palmese und Eduardo Cuomo wurden ein Koch und ein Beikoch gefunden.
Ebenfalls gut aufgestellt ist Stefano Gallus im Service: mit Natalie Vogt und Romina Aslan kommen zwei weitere, bekannte Gesichter zurück nach Halver. Sie sollen von Sarah Schindler, Veronika Horn und Kai Hofbauer unterstützt werden.

Auch Bürgermeister Michael Brosch freut sich über das baldige Angebot: „Ich glaube, dass das Konzept von der Bevölkerung mitgetragen wird. Der Wunsch nach einem Café an diesem Standort war vorhanden, das Feedback, was uns bislang erreicht hat, durchweg positiv. Für mich ist die Umsetzung des Projekts wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich zum ersten Mal hier zu Gast sein darf.“
„Apropos positives Feedback“, ergänzt Stefano Gallus lachend, „bereits auf der Fahrt hierher hat mich eine Halveraner Bürgerin angerufen, um einen Tisch zu reservieren. Die Nachfrage scheint also definitiv vorhanden zu sein.“
Museumscafé, Veranstaltungslocation, Catering
„Ich freue mich, dass wir bald wieder ein Museumscafé in Halver haben“, erklärt Jana Eilhardt. So soll das Café geöffnet haben, wenn in der Villa Wippermann Veranstaltungen stattfinden – und darüber hinaus für Vernissagen und andere Anlässe auch das Catering liefern, von Torten bis hin zu Fingerfood.
Der Raum im ersten Obergeschoss des Schieferhauses soll den Bürgern der Stadt übrigens kostenlos für private Feiern und Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden – eine Bewirtung durch Stefano Gallus vorausgesetzt.
Die Vorbereitungen laufen
Die Siebträgermaschine und die Tortentheke sind bereits bestellt, berichtet Stefano Gallus. Und nach deren Lieferzeiten, die mit sechs bis acht Wochen anvisiert sind, richtet sich auch der Eröffnungstermin: geplant ist dieser für spätestens Ende Februar.
Die Eröffnungsfeier soll übrigens an einem Wochenende stattfinden – um möglichst vielen Bürgern einen ersten Einblick geben zu können, wie Stefano Gallus betont. Aktuell seien die Montage und Dienstage als Ruhetage vorgesehen, geöffnet sein soll das Café von Mittwochs bis Sonntags.