Die Aussagen des Energieberaters seien eindeutig gewesen: „Eine Dämmung der Außenfassade würde sich nicht rentieren“, erklärte Frank Schiffers vor dem Bauausschuss. Das Kita-Gebäude an der Waldbauerstraße sei ein Holzständerbau mit einer vorgesetzten Klinkerfassade, so dass eine zusätzliche Dämmung wirtschaftlich keinen Sinn mache. Auch die Anschaffung einer neuen Heizungsanlage, geschweige denn einer Fußbodenheizung sei – jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt – „wirtschaftlich nicht darstellbar“. Vielmehr werde empfohlen, das vorhandene Heizungssystem weiterzuführen, das Rohrleitungssystem im Zuge der Sanierungsarbeiten aber so umzubauen, dass später ein Einbau einer modernen Anlage möglich ist. „Neue Heizkörper sind aber schon jetzt eingeplant“, so Schiffers.
Neues Dach – aber ohne PV-Anlage
Weiteres Ergebnis der energetischen Beratung: Eine Photovoltaikanlage auf dem Kita-Dach würde nicht ausreichend Ertrag bringen. „Die Verschattung ist aufgrund der Gebäudeausrichtung einfach zu hoch, eine PV-Anlage wäre also ebenfalls unwirtschaftlich.“
Was das Zwergenwald-Gebäude aber definitiv brauche, ist ein neues Dach. Dieses soll laut Schiffers komplett neu aufgebaut werden und eine 18-Zentimeter-Dämmung erhalten. Außerdem sollen einige Fenster ausgetauscht und durch Dreifachverglaste ersetzt werden: „Andere Fenster dagegen sind ja bereits vor einiger Zeit ausgetauscht worden und noch in einem guten Zustand.“
Moderne Räume für Kinder und Personal
Die Sanierungsmaßnahmen im inneren des Gebäudes gestalten sich dagegen umfangreich: „Die Gruppenräume bekommen neue Fußböden und Deckenverkleidungen und im Kellergeschoss, das neu gedämmt und abgedichtet wird, wird ein neuer Personalraum mit Tageslichtfenster entstehen.“
Sanierung kostet gut 1 Millionen Euro
Auch wenn die Kita Zwergenwald in Trägerschaft der Evangelischen Kirche geführt wird, so tritt die Stadt Breckerfeld als Kostenträger für die Sanierungsmaßnahmen auf: „Die Einrichtung war früher ein Betriebskindergarten der Stiftung Bethel“, erklärt Bürgermeister André Dahlhaus. Vor gut 15 Jahren habe diese dessen Betrieb aufgeben und somit auch das Gebäude abgeben wollen. „Die Stadt Breckerfeld und die Evangelische Kirche haben sich damals darauf geeinigt, dass wir das Gebäude als Eigentümer der Kirche für eine Kita in sogenannter freier Trägerschaft zur Verfügung stellen – somit kommt die Stadt natürlich auch für die Kosten der Sanierung auf.“
Und diese belaufen sich auf rund 1 Millionen Euro: „300.000 Euro werden wir als Zuschuss vom Landesjugendamt erhalten, etwa 700.000 Euro schlagen sich im Haushalt der Stadt Breckerfeld nieder“, so Dahlhaus. Da der Bauausschuss den Plänen zugestimmt habe, könne es nun mit Zustimmung des Haupt- und Finanzausschusses beziehungsweise der Stadtvertretung dann an die nächsten Schritte gehen: „Genehmigungen müssen eingeholt und das Ausschreibungsverfahren eröffnet werden, damit die Sanierung dann nach den Sommerferien starten kann.“
Kita bleibt während Sanierung geöffnet
Der Kita-Betrieb könne, so Stand der aktuellen Planungen, während der Bauarbeiten aufrecht erhalten bleiben: „Der Zwergenwald muss dafür nicht geschlossen werden“, so André Dahlhaus. Voraussichtlich würden die Gruppenräume nach einem „rollierenden System“ saniert und renoviert. Notfalls könne eine Gruppe auch für einige Tage auf den Mehrzweckraum ausweichen.