Bei Abendsonne, Grillwürstchen und Kaltgetränken vom Event-Service Kattwinkel gab es zum Start des Stadtradelns ein paar Informationen von Klimaschutz-Manager Eric Ludewig und Zeit, sich kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Er selbst war schon um 0.23 Uhr aufs Rad gestiegen. Bis 2.43 Uhr hatte er die ersten Kilometer abgespult. Nach kurzem Schlaf strampelte er ab 5.45 Uhr nochmal 75 Minuten bevor er zur Arbeit fuhr. Der Hintergrund: eine Challenge mit seinem Amtskollegen aus Siegen.
Motto: „Siegen besiegen“
Mit ihm, auch ein Erik, fährt er diesen Monat beim Stadtradeln um die Wette. Das Motto: „Siegen besiegen“. Der Siegener lässt sich vom Slogan „Meinerzhagen schlagen“ motivieren. Eric Ludewig hat am Montag 62,5 Kilometer vorgelegt. Das Ergebnis zum Monatsende bleibt zunächst unter Verschluss. „Siegen fängt später mit dem Stadtradeln an“, erklärt Ludewig die Geheimhaltung. Abgerechnet wird am Schluss. Dann wollen sich beide – per Rad natürlich – an der Bigge treffen. Wer verliert muss zahlen.

Eine ganz andere Motivation bringt „Ökumene radelt in 2023“ mit. Carmen Hähnel koordiniert die Gruppe. „Wir wollen Meinerzhagen unterstützen“, sagt sie. Und selbst wollen sie Spaß haben. Die Gruppe besteht aus 32 Personen unterschiedlicher Konfessionen. Wer nicht mitradeln kann, zeigt Carmen Höhnel auf ihren lädierten Arm, backt Kuchen für den gemütlichen Treff oder die Einkehr. Ihr geht es darum „alle mit ins Boot zu holen“. Aber: sportlichen Ehrgeiz kann sie nicht verhehlen. „Voriges Jahr haben wir den fünften Platz geholt“, verkündet sie stolz.
Günter Frenze (81) ist wohl der älteste Teilnehmer – und Radler aus Passion. 5000 Kilometer strampelt er in guten Jahren runter. Wegen des schlechten Wetters hat er diesmal erst 300 Kilometer auf dem Tacho. „Sonst bin ich Mitte Mai bei 1500“, sagt er.
London als Ziel für letzte Mai-Woche
Eine Strecke, die Immanuel Barkholz (33) fast in einer Tour fährt. 2022 radelte er solo von Meinerzhagen nach Berlin. Diesmal hat er sich für die letzte Maiwoche London als Ziel ausgesucht: 1300 Kilometer geht es über Holland nach Calais, dort auf die Fähre und dann weiter in die englische Metropole.

Eric Ludewig ist jedenfalls optimistisch, dass auch das Stadtradeln 2023 ein Erfolg wird. Im vorigen Jahr zählte er 410 Teilnehmer. Zum Start waren nur 240 registriert. „Durch Aktionen sind immer welche dazugekommen.“ Darauf setzt er auch diesmal. Denn: bisher haben sich schon 346 Radlerinnen und Radler angemeldet. 500 – das ist die Marke, auf die der Klima-Manager setzt.