Das monatelange Rätselraten um den Termin zur Verkehrsfreigabe der neuen Talbrücke Rahmede wurde beim Brückenfest am 4. Oktober ziemlich nüchtern beendet. Staatssekretär Christian Hirte hat alle Spekulationen der vergangenen Monate beendet, als er von einer Verkehrsfreigabe der Brücke im Februar 2026 gesprochen hatte.
Mi einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung hatte der Lüdenscheider SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas klären wollen, wie es zu den weitreichenden Spekulationen über einen möglichen Eröffnungstermin schon im November 2025 hatte kommen können. Diese Spekulationen waren durch den Geschäftsführ von Borussia Dortmund ausgelöst worden. Hans-Joachim Watzke hatte in einem Zeitungsinterview angedeutet, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst habe in einem Gespräch mit ihm eine entsprechende Andeutung gemacht.
Die Antwort auf die Kleine Anfrage (sie enthielt insgesamt fünf Fragen) fällt knapp aus. Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer teilt lediglich mit, die Landesregierung begrüße den schnellen Baufortschritt der Rahmede-Talbrücke und begleite den Neubau, für den die Autobahn GmbH des Bundes zuständig ist, intensiv.
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Christian Hirte MdB, habe am 4. Oktober im Rahmen des A45-Bürgerfestes in Lüdenscheid verkündet, dass die Brücke im Februar 2026 wieder für den Verkehr freigegeben werden solle, sofern widrige Witterung die Bauarbeiten nicht verzögere.
Weitergehende Informationen lägen der Landesregierung nicht vor und seien daher auch weder gesprächsweise mitgeteilt, noch öffentlich bekannt gegeben worden.
Dazu hier die Stellungnahme von Gordan Dudas: "Staatssekretär Christian Hirte hat alle Spekulationen der vergangenen Monate beendet, als er von einer Verkehrsfreigabe der Brücke im Februar 2026 gesprochen hat. Dies ist nur etwas früher und präziser als die bisherigen Verlautbarungen der Verantwortlichen."
Allerdings habe das Verwirrspiel um den Eröffnungstermin im Nachhinein nur Schaden angerichtet. "Es wurde mit Hoffnungen und Erwartungen der Menschen gespielt, die nichts sehnlicher als ein Ende des Umleitungsverkehrs erwarten. Die einzelnen Prognosen und Spekulationen von verschiedenen Seiten haben niemandem genutzt und waren letztlich mit ein Grund für die Enttäuschung, die sich über die Mitteilung des groben Eröffnungstermins Februar 2026 durch Herrn Staatssekretär Hirte breitgemacht hat.

Dabei gab es eigentlich nie eine richtige Basis für die aufgekommenen Spekulationen. Einzig der sichtbare Baufortschritt war wahrnehmbar, aber belastbare Angaben von verantwortlicher Stelle, seien es die Autobahn GmbH oder die bauausführenden Firmen, hat es jedenfalls nach meiner Kenntnis nicht gegeben. Das geht jetzt auch aus der Antwort der Landesregierung auf meine Kleine Anfrage hervor, die die Aussage eines prominenten Sportfunktionärs aus Dortmund im Nachhinein als Falschinformation entlarvt.
Ich appelliere daher an alle, aus diesen Geschehnissen zu lernen und künftig mehr Respekt vor den betroffenen Menschen zu zeigen, insbesondere den Anwohnerinnen und Anwohnern, den Unternehmen und den Beschäftigten, die allesamt seit vier Jahren unter dem Verkehr leiden. Aber auch gegenüber den Beschäftigten bei den bauausführenden Firmen, die ihren Beitrag für einen Brückenbau in Rekordzeit leisten. Denn eines sollte nicht vergessen werden: Die Brücke wird immer noch bedeutend schneller fertig sein, als das unter regulären Bedingungen geschehen wäre. Dies und die Menschen dürfen nicht durch das Sendungs- und Geltungsbewusstsein bestimmter Einzelpersonen vergessen werden. Egal, ob sich Protagonisten aus Düsseldorf oder Berlin für wichtig halten, es geht hier ausschließlich um unsere Heimat und um die betroffenen Menschen, die endlich das Ende des Brückendesasters herbeisehnen. Nur das ist entscheidend.“