Mit Schwamm und Eimer ziehen die Nachrodter Schüler durch die Altenaer Innenstadt. Im Rahmen des Holocaust-Gedenktages entschieden sich die Kinder der Klasse 6c der Lenneschule gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Thenia Molochidis, Stolpersteine in Altena zu reinigen. „Zur Vorbereitung schaute sich die Klasse die Sendung mit der Maus über den Stolperstein von Felix Nussbaum an. Danach lud die Klasse die Stolpersteine NRW-App herunter, wählte die Route in Altena aus und sah sich eine Reinigungsanleitung in der App an“, berichtet Schulleiterin Gudrun Reinecke-Bartelt. Gesagt, getan: Es ging nach Altena, um die Route zu suchen und mit der Arbeit zu beginnen.
Stolpersteine sind kleine goldglänzende Steine. Die Idee dazu hatte 1992 der Künstler Gunter Demnig. Die Aktion wuchs und wuchs. Inzwischen sorgt ein dreizehnköpfiges Team rund um den Künstler dafür, dass jedes Schicksal gut recherchiert und jeder Stein würdig platziert wird. Um den Menschen eine Ehre zu erweisen, wird jeder Stolperstein von Hand gefertigt. „Wir wollen gegen die Massenvernichtung durch die Nationalsozialisten argumentieren, indem wir den gepeinigten Menschen ihren Namen, ihr Gesicht und einen Platz in der Mitte der Gesellschaft wieder zurückgeben“, erklärte der Künstler zu Beginn der Aktion in den 90er-Jahren.
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„Mehrere Menschen, die in der Fußgängerzone unterwegs waren, hielten an und lobten die Schüler*innen für ihren Einsatz. Eine Dame spendete sogar Geld für die Klassenkasse. Ein anderer Herr sagte den Schüler*innen, dass er nun dank ihnen wisse, dass es in Altena Stolpersteine gebe, und bedankte sich dafür, dass sie diese wieder sichtbar gemacht haben“, berichtet die Klassenlehrerin. Die Schüler haben aus der Aktion gelernt: „Ich habe gelernt, dass die Stolpersteine eine Bedeutung haben und die Namen der Menschen, die in den Häusern lebten und deportiert wurden, darauf stehen, damit wir sie nicht vergessen“, erzählt beispielsweise Malika. Luca findet die Aktion richtig cool und freut sich schon darauf, die Stolpersteine der nächsten Stationen wieder sichtbar zu machen.