Diese Maßnahmen sollen in den nächsten Wochen in den Kommunen weiter diskutiert und bewertet werden. „Die Menschen vor Ort und die Unternehmen sind auf eine intakte Infrastruktur angewiesen. Deshalb hat für uns die Sanierung Priorität. Mit der Sanierungsoffensive NRW haben wir einen klaren Fahrplan für Straßen, Brücken und Infrastrukturanlagen vorgelegt, um den Standort Nordrhein-Westfalen zukunftsfest zu machen“, sagte Minister Oliver Krischer. „Mit dem Sonderprogramm Südwestfalen legen wir einen Fokus auf die Region, die durch die Sperrung und den Neubau der Rahmede-Talbrücke besonders belastet ist. Diese Umsetzung des Maßnahmenpaketes wird eine Kraftanstrengung, die nur gemeinsam gemeistert werden kann.“
Die Verkehrsinfrastruktur des Märkischen Kreises und der benachbarten Kommunen in Südwestfalen ist insbesondere durch die Ausweichverkehre durch die Sperrung der Talbrücke Rahmede hohen Belastungen ausgesetzt. „Wir haben eine Vielzahl an Maßnahmen auf den Ausweichstrecken der gesperrten A45 identifiziert, die im Märkischen Kreis, im Ennepe-Ruhr-Kreis und im Kreis Olpe in den kommenden Jahren umgesetzt werden müssen“, kündigte Dr. Petra Beckefeld, Technische Direktorin von Straßen.NRW, an.
Bei der Auftaktveranstaltung hatte Straßen.NRW eine erste Auflistung anstehender Verkehrsmaßnahmen vorgestellt und die Kriterien zur Priorisierung erläutert. Bei dem Sonderprogramm geht es um Erhaltungs-maßnahmen, Um- und Ausbau, Neubau und Radwege – somit um alle auf diesem hochbelasteten Netz anstehenden Maßnahmen. Ziel des ganzen Dialogprozesses ist es, ein gemeinsam abgestimmtes „Sonderprogramm Straßeninfrastruktur Südwestfalen“ in der Region zu erhalten und umzusetzen.
Die anstehenden Baumaßnahmen werden in einem transparenten Verfahren priorisiert, um durch eine systematische Problemerfassung ein solches Sanierungskonzept aufstellen zu können. Das sei allerdings nur zu bewerkstelligen, wenn die maßgeblichen Akteure der Region bei der Priorisierung sowie der Planung und dem Bau mitgenommen werden und sich entsprechend einbringen.
Land macht Tempo bei Sanierungsoffensive
„Unsere Straßen, Brücken und Tunnelanlagen sind in die Jahre gekommen und vielerorts sanierungsbedürftig. Das hat zum einen mit dem starken Zuwachs insbesondere beim Güterverkehr zu tun. Zum anderen aber auch damit, dass wir in den letzten Jahrzehnten zu wenig in den Erhalt der vorhandenen Infrastruktur investiert haben“, betonte Minister Krischer. In den letzten Jahren konnte zwar in der Summe eine Stabilisierung beim Zustand der Straßen in Nordrhein-Westfalen erreicht werden. Das reiche aber nicht aus, jetzt geht es um eine deutliche Verbesserung. Im November 2023 wurde deshalb von Verkehrsminister Oliver Krischer eine umfassende Sanierungsoffensive „Straßeninfrastruktur Nordrhein-Westfalen vorgelegt“. Die Offensive sieht unter anderem vor, innerhalb der nächsten zehn Jahre rund 400 Brücken durch Ersatzneubauten zu sanieren.
Mit der Sanierungsoffensive sind dafür die Weichen gestellt worden. „Unser Ziel ist es, den Sanierungs- und Modernisierungsstau der letzten Jahrzehnte aufzulösen und deutliche Verbesserungen zu erreichen. Dafür haben wir die Weichen mit der Sanierungsoffensive gestellt“, betonte Minister Krischer. „Jetzt geht es an die Umsetzung und wir machen Tempo, etwa durch neue und schnellere Modulbauweisen für Brückenbauten.“
Eine erste Bilanz: Seit November 2023 wurden drei Ersatzneubaumaßnahmen an Landes- und Bundesstraßen abgeschlossen, 34 Brücken befinden sich derzeit im Bau oder sind beauftragt (Stichtag: 30. Juni 2024). Bei den Landesstraßen sind seit November rund 75 Kilometer Straßenlänge fertig saniert worden, rund 151 Kilometer Straßenlänge befinden sich derzeit in der Realisierung (Stichtag: 1. Juni 2024). Bei den Bundesstraßen sind es rund 62 Kilometer Straßenlänge, die seit November saniert wurden, für rund 27 Kilometer Straßen-länge laufen derzeit die Maßnahmen.