Die Daumensattelgelenksarthrose tritt bei zehn Prozent aller Erwachsenen auf. Damit ist die Rhizarthrose im Vergleich zum Gelenkverschleiß an Hüfte und Knie die häufigste Form von Arthrose. Mit einer Daumensattelgelenksprothese ist es heute möglich, nicht nur die Schmerzen zu lindern, sondern auch die Beweglichkeit wieder vollständig herzustellen.
Das Daumensattelgelenk ist das Gelenk zwischen dem ersten Mittelhandknochen des Daumens und dem großen Vieleckbein. Es hat die Form eines Sattels, weshalb es auch zu seinem Namen kam. Das Vieleckbein ist wichtig für die volle Beweglichkeit des Daumens und das Daumensattelgelenk ermöglicht die Beugung und Streckung, das An- und Abspreizen sowie auch die Drehung.
Ursachen und Risikofaktoren der Rhizarthrose
Eine Ursache für eine Rhizarthrose ist meistens nicht genau zu benennen. Weiblich, im mittleren Alter und eine häufige Beanspruchung des Daumens, insbesondere in der sogenannten Pinzetten-Haltung, gehören neben hormonellen Umstellungen oder der genetischen Veranlagung zu den Risikofaktoren für die Verschleißerkrankung. „Frauen sind beispielsweise viel häufiger betroffen als Männer. Rund 60 Prozent der über 55-Jährigen leiden an einer Arthrose des Daumensattelgelenkes“, erklärt Dr. Petra Scheffer, Chefärztin Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie/Handchirurgie an der Sportklinik Hellersen.
Die meisten Patienten, die mit einer Rhizarthrose zu ihr in die Sprechstunde kommen, klagen über Schmerzen bei Greif- sowie bei Drehbewegungen wie beim Öffnen einer Flasche. Je weiter die Arthrose fortschreitet, desto weniger belastbar wird der Daumen. Die Lösung ist dann oftmals ein künstliches Daumensattelgelenk.
Der Operationsverlauf bei einer Daumensattelgelenksprothese
Bei der Implantation einer Daumensattelgelenksprothese werden zunächst die verschlissenen Gelenkflächen entfernt und die Endoprothese eingesetzt – ähnlich wie bei einer Hüftprothese, nur auf viel kleinerem Raum. Das Kunstgelenk besteht aus Metall und einem speziellen Kunststoff. Die Daumensattelgelenksprothese bewirkt eine Reduktion der Daumenschmerzen und eine vollständige Wiederherstellung der Beweglichkeit in alle Richtungen. Anders als bei anderen Behandlungsmethoden bleibt auch die ursprüngliche Länge des Daumens erhalten. Dies trägt ebenfalls dazu bei, dass die Kraft nach der Operation deutlich schneller zurückkehrt und sich sogar verbessert. Die Rhizarthrose tritt häufig beidseitig auf, also an beiden Händen.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Rhizarthrose
Die Wahl des Therapieverfahrens hängt vom Stadium der Rhizarthrose und dem Zeitpunkt der Diagnose ab. Kann eine konservative Behandlung (Schmerzmittel, Schiene, Physiotherapie) die Schmerzen nicht mehr lindern, ist eine Operation an der Hand möglich.
Eine häufige Therapieform ist neben der Daumensattelgelenksprothese die Trapezektomie – die Entfernung des Vieleckbeins. Die Entfernung dieses kleinen Knochens schafft Platz zwischen Handwurzel- und Mittelhandknochen und ermöglicht somit eine wieder schmerzfreie Beweglichkeit des ehemaligen Daumensattelgelenkes. Die entstandene Lücke kann mit verschiedenen Operationstechniken aufgefüllt werden.
Vor dem Einsatz der Daumensattelgelenksprothese war dies die häufigste Behandlungsform. In einigen Fällen wird sie immer noch angewandt.
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