Landwirten bleibt oft nur ein kleines Zeitfenster, um ihre Wiesen und Weiden zu mähen. Rehkitze sind im dichtem Gras meist mit bloßem Auge kaum erkennbar – so droht stets die Gefahr, die Jungtiere beim Mähen zu verletzen. Für die Rehkitzsuche haben sich in den vergangenen Jahren Drohnen in Kombination mit Wärmebildtechnik etabliert: „Bisherige Erfahrungen zeigen, dass Drohnen mit Abstand am effektivsten sind, um Rehkitze zu orten und sie vor dem Mähtod zu retten“, betont das BMEL.
Derzeit könnten Drohnen in Deutschland aber leider noch nicht flächendeckend eingesetzt werden. Ein Grund hierfür: Drohnen sind teuer. „Das BMEL wird deshalb die Anschaffung von Drohnen für die Rehkitzrettung bereits im vierten Jahr unterstützen.“

Anträge bis 14. Juni einreichen
Die Drohnen-Förderung in Anspruch nehmen können eingetragene Kreisjagdvereine, Jägervereinigungen auf Kreisebene in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins oder andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene. Anträge können bis zum 14. Juni 2024 gestellt werden. Alle Informationen zu den Förderbedingungen und zur Antragstellung finden Sie hier.
Hintergrund
Rehkitze werden von ihren Müttern häufig in hohem Gras versteckt, weil sie dort gut vor Fressfeinden geschützt sind. Anstatt zu fliehen, verharren Kitze jedoch reglos auf dem Boden, wenn ihnen Gefahr droht. „Schätzungen zufolge werden dadurch bundesweit jedes Jahr tausende Rehkitze bei der Mahd verletzt oder sogar getötet“, so das BMEL. Rehkitze sind vor allem betroffen, da in ihren ersten Lebenswochen die erste Mähperiode des Grünlands ansteht.
Doch nicht nur die betroffenen Wildtiere sind dadurch gefährdet, sondern auch die Nutztiere im Stall, die später das durch den Kadaver mit Giftstoffen kontaminierte Futter aufnehmen. Diese durch Bakterien erzeugten Giftstoffe können zum Beispiel bei Rindern im Extremfall zum Tod führen.
„Der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik zur Wildtier-, insbesondere Rehkitzrettung, stellt aktuell die beste Alternative zu bisherigen Verfahren wie beispielsweise Vergrämung oder Begehung dar, da sie deutlich effektiver und zeitsparender ist“, betont das Ministerium.