Sandfeld statt Ascheplatz: Mithilfe einer möglichen LEADER-Förderung könnte das in Kierspe realisiert werden. Der Vorteil: Von den veranschlagten 150.000 Euro, die ein vollständiger Umbau des Tennisfelds inklusive Umzäunung laut aktueller Planung kosten würde, müsste die Stadt lediglich etwa 45.000 Euro zahlen. Armin Jung (FDP) betonte: „Wenn wir diese Aschenplätze verrotten lassen, sind wir auch irgendwann gezwungen, etwas zu machen. Auch das wird Geld kosten, das dann jedoch nicht LEADER-gefördert wird.“
„Alleinstellungsmerkmal für die Region“
Er pflichtete damit Steffen Wieland (UWG) bei, der sich bei der Verwaltung für die gute Arbeit und Planung bedankte und schon einleitend feststellte: „Provokant gesagt haben wir meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten: Entweder wir lassen die Plätze vergammeln oder wir machen was. Meiner Meinung nach sollten wir die Möglichkeit nutzen, an unserem Sportzentrum am Felderhof etwas zu machen. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Region und von Vorteil für Schulen, Vereine und Freizeitgestaltung von Privatpersonen.“
Das Konzept der Stadt sieht vor, dass das neue Beachfeld am Felderhof nach Errichtung vollständig umzäunt wird. In diesem Zaun „wird eine neue elektromechanische Verriegelungsanlage für den Zugang installiert, die gegebenenfalls durch ein Drehkreuz ergänzt wird. Die Buchung erfolgt über eine digitale Buchungsplattform. Der Nutzer muss sich für die Buchung einmalig registrieren und die persönlichen Daten hinterlegen. Nach Abschluss der Reservierung wird ein QR-Code bereitgestellt, der entweder digital oder in ausgedruckter Form an der Einrichtung gescannt werden muss, um die Zugangstür zu öffnen.“
Nutzbar wäre das Spielfeld laut aktuellem Planungsstand von Mai bis September. In diesem Zeitraum müssen, um kostendeckend zu sein, etwa 10.000 Euro pro Jahr an Unterhaltungsgebühren wieder eingenommen werden. Dies entspräche bei einer öffentlichen Nutzung zwischen 16 und 22 Uhr wochentags und zwischen 8 und 22 Uhr am Wochenende einer Stundengebühr von rund 8,60 Euro, wie die Verwaltung ausgerechnet hat. Der Verwaltung vermutet jedoch, dass eine hundertprozentige Auslastung nicht zustande kommen wird. Sie rechnet daher damit, dass „der Betrieb der Anlage auf Dauer nur mit Zuschüssen gewährleistet werden kann“.
Carsten Gregor (Bündnis 90/ Die Grünen) warf ein: „Kann man die laufenden Kosten durch Sponsoren oder ähnliches bezuschussen lassen; ist das LEADER-Konform?“ Zudem kam im Rat die Frage auf, ob man die Nutzungsgebühr nicht auf zehn bis fünfzehn Euro die Stunde erhöhen könne? Da ein solches Spielfeld ja von mehreren Personen genutzt werde, teile sich dieser Betrag auf viele Köpfe auf und es koste je Person nur einige Euro. Hier hakte jedoch Oliver Busch von der SPD nach: „Kann man einen groben Preis festlegen oder muss man die Nutzung im Rahmen einer Gebührensatzung centgenau berechnen?“ Kämmerin Kerstin Steinhaus-Derksen vertrat die Auffassung, dass es genau berechnet werden müsse. Zudem müsse auf die Einnahmen, auch auf das Sponsoring, Umsatzsteuer bezahlt werden.
Über die genaue Art der zukünftigen Abrechnung hat der Rat in der Sitzung nicht abgestimmt, wohl aber darüber, dass die Verwaltung einen LEADER-Förderantrag stellen soll. Der Weg zum Beachfeld scheint also frei.