Auf Instagram und in diversen WhatsApp-Gruppen im Märkischen Kreis – speziell im Raum Lüdenscheid – werden aktuell Hinweise geteilt, die vor einem pädophilen Mann warnen, der in Lüdenscheid versucht haben soll, ein Kind zu entführen. Zudem werde auch das Kennzeichen des Pkw des Mannes verbreitet, der hierin involviert sein soll. Wie die Polizei am Freitagabend, 8. September, mitteilt, handelt es sich dabei um Fake-News.
Vorfall ereignete sich am Donnerstag
Der zugrunde liegende Sachverhalt sei der Polizei bekannt und habe sich bereits am Donnerstag ereignet. Gegen 15 Uhr war es laut Polizei auf der Wiesenstraße in Lüdenscheid offenbar zu dem folgenschweren Missverständnis gekommen. Der nun bezichtigte Mann war mit seinem Auto dort unterwegs und bemerkte ein weinendes Kind (10), das auf dem Gehweg saß. Er hielt an, erkundigte sich nach seinem Befinden und bot an, es ein Stück mit zu seiner Wohnanschrift zu nehmen. Das Kind willigte ein und stieg freiwillig und selbstständig ein.
Sekunden später hielt ein Pkw vor dem Mann. Ein Lüdenscheider (35) stieg aus, beleidigte den Fahrer unmittelbar als „pädophile Sau“, spuckte ihm ins Gesicht und trat massiv gegen eine Tür des Fahrzeugs. Das Kind war zwischenzeitlich ausgestiegen. Aus Angst vor weiteren Angriffen fuhr der Mann zügig davon. Die Personen, die ihn angegriffen hatten, verständigten parallel die Polizei. Der Angegriffene selbst suchte unmittelbar nach dem Vorfall die Polizeiwache Lüdenscheid auf, um zu berichten, was ihm passiert war und Strafanzeige wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und Körperverletzung zu erstatten.
„Keine Hinweise auf Fehlverhalten“
Es haben sich nach eingehender Prüfung der Polizei keine Hinweise auf ein Fehlverhalten des hilfsbereiten Mannes ergeben. Der hier dargestellte Sachverhalt wird von diversen Personen in den sozialen Medien und über Messenger-Dienste falsch dargestellt.

Da mit der Falschmeldung auch persönliche Daten in Form von Kennzeichen und Fahrzeugdaten des Mannes verbreitet werden, hat die Polizei Strafverfahren gegen die mutmaßlichen Verbreiter der Falschmeldungen eingeleitet.
Polzeit warnt vor Verbreitung
Die Polizei warnt ausdrücklich davor, die Meldung und insbesondere die darin enthaltenen persönlichen Daten weiter zu verbreiten.
Informationen zum sogenannten „verdächtigen Ansprechen von Kindern“ sowie Verhaltensempfehlungen zu solchen Meldungen in den sozialen Medien, gibt’s online unter https://maerkischer-kreis.polizei.nrw/artikel/verdaechtiges-ansprechen-von-kindern-5.