Betriebsrat und Arbeitgeber haben zur nunmehr beschlossenen Schließung des Outokumpu-Standorts Dahlerbrück einen Sozialplan vereinbart. Unter Hinzuziehung der IG Metall, eines Wirtschaftsberaters sowie einer Anwaltskanzlei konnte der Betriebsrat wesentliche Forderungen durchsetzen, heißt es in einer Mitteilung der IG Metall MK am Freitag, 12. April.
Nach langen und anstrengenden Verhandlungen sei mit Outokumpu eine Vereinbarung erzielt worden, die den Schwerpunkt auf Weitervermittlung in Arbeit, Qualifikation und soziale Absicherung setze, teilt der Erste Bevollmächtigte Fabian Ferber darin mit. Über eine Transfergesellschaft werde die Weitervermittlung sehr schnell gehen, auch entsprechende Anforderungen im Bereich der Weiterbildung würden berücksichtigt. Bei einer Vermittlung in Partnerunternehmen garantiere Outokumpu für 24 Monate eine Gehaltsaufstockung, sollte das Entgelt geringer ausfallen als bislang. Fahrtkosten und weitere Vorteile seien ebenfalls für den Fall der Vermittlung vereinbart worden, so Ferber.
Ferner heißt es: „Bei einer Vermittlung innerhalb des Outokumpu-Konzerns sind unter anderem Einkommenssicherung, die Übernahme von Fahrtkosten für einen langen Zeitraum und auch die Zahlung eines Mietzuschusses sowie Umzugskosten vereinbart worden. Wer bei Outokumpu ansonsten ausscheidet, erhält eine Abfindung, die höher liegt als ein Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr. Mitglieder der IG Metall erhalten einen darüber hinausgehenden Bonus.“
Torsten Kasubke, der für die IG Metall Märkischer Kreis federführend an den Verhandlungen teilgenommen hat, kommentiert den Sozialplan: „Nach langen und schwierigen Verhandlungen haben wir ein breites Paket schnüren können, das aus sozialer Absicherung auch in Form hoher Abfindungen besteht, die insbesondere für ältere Beschäftigte wichtig ist. Die Möglichkeiten zur Vermittlung in neue Jobs und die Ansprüche auf Weiterbildung sowie die Zusammenarbeit mit einer Transfergesellschaft stellen Aspekte eines Sozialplans dar, der für die Stahlindustrie durchaus gewöhnlich ist, aber in unserer Region Seltenheitswert haben. Dieses Ergebnis war nur mit hohem Druck zu erreichen, den wir gemeinsam auf die Straße gebracht haben. Nichtsdestotrotz bleibt die Schließung des Standorts ein schwerer Schlag für die Industrieregion Südwestfalen. Jeder wegfallende industrielle Arbeitsplatz in der Region wird wahrscheinlich nicht so einfach zurückkommen. Hier müssen Unternehmen und Politik endlich Maßnahmen ergreifen, die diese Entwicklung stoppen.“