Für vier Monate verlegte Orlando, die mit bürgerlichem Namen Karla Neumeyer ihren Wohnsitz von Berlin nach Plettenberg und zog im Juni ins Stipendiatenhaus am Kirchplatz ein. Ursprünglich wollte sie hier, inspiriert durch Satellitenbilder, die Schönheit der Natur und die ihr zugefügten Verletzungen aus der Satellitenperspektive darstellen.
„Doch von der globalen ist sie ins genaue Gegenteil, in die lokale Ebene gekommen“, berichtete Engelkemeier, „inspiriert von der Landschaft in und um Plettenberg.“ Der Vier-Täler-Stadt und dem Sauerland habe sie in ihrer Kunstsprache „Orlandisch“ bezeichnende neue Namen gegeben: Farnwalde, der Titel der aktuellen Ausstellung, steht für Plettenberg, Fingerhutberge für das Sauerland. „Das klingt freundlicher“, begründete Orlando ihre Namensgebung.

Während ihrer Farnwalde-Zeit hat sich Orlando, die als Grafikerin hauptsächlich an Zeichnungen und Radierungen als Grundlage für Drucke arbeitet, in Ermangelung einer Druckerpresse im Stipendiatenhaus wieder der alten Technik der Farbstiftzeichnung angenommen. Entstanden ist daraus die Serie „PlettSchneck“, die der Feuchtigkeit des Sommers geschuldet ist.

Orlandos Arbeiten, die die Wände der Sparkassen-Galerie füllen und schmücken, reichen vom Format 18×13 Zentimeter über DinA4 bis zum Wolkenformat 120×135 Zentimeter. Betrachten können Besucher sie noch bis zum 8. November. Wer die Ausstellung sehen möchte, kann sich während der Öffnungszeiten der Sparkasse an der Information melden.
Fabian Penzkofer wird der Werkstatt-Stipendiat 2025
Der Vorstand der Werkstatt hat das Stipendium 2025 an Fabian Penzkofer vergeben, der sich in diesem Jahr schon beworben hatte. „Die Entscheidung fiel sehr knapp aus“, berichtet Hartmut Engelkemeier. Daher habe man beschlossen, Penzkofer im nächsten Jahr zum Zuge kommen zu lassen.
Fabian Penzkofer beschäftigt sich künstlerisch mit Stoffen, Farben, Fäden und Stickereien. Seine Arbeiten sind großformatig und plakativ. Als Besonderheit heben sich die Stickereien plastisch aus der Fläche des Bildes hervor. Großen Wert legt Penzkofer auf die Farben. Installationen aus dem Alltag beinhalten ein gewisses Maß an Augenzwinkern seitens Penzkofers. Während des Stipendiums möchte Penzkofer Landschaftsmalerei aufnehmen, und zwar besonders im Hinblick auf das Sauerland.
