In der Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass ortsunkundige LKW-Fahrer immer wieder mit ihren Fahrzeugen in enge Straßen einbogen, nicht wenden konnten und nur schwer wieder heraus kamen und manchmal an Böschungen abrutschen oder sich gar auf einem Acker festfuhren. Der Grund: schlechte Navigationssysteme wiesen etwa auch Forst- und Landwirtschaftswege als befahrbare Straßen aus. So wurden Sackgassen angeblich passierbar, landeten riesige Trucks auf kleinen Höfen ohne Wendemöglichkeit.
Die Konsequenz: Viele genervte Anwohner stellten landesweit die für alle verständlichen Hinweisschilder mit der Aufschrift „Stop – No Trucks“ (über der Einhalt gebietenden schwarzen Hand auf gelbem Grund) auf. Das Problem: die Schilder sind keine offiziellen, bedienten sich aber mitunter offiziellen Darstellungen. So etwa indem das LKW-Durchfahrtsverbotschild auf den Innenfläche der Hand abgebildet war. Das Aufstellen dieser Schilder wurde inzwischen von offiziellen Stellen untersagt, das Durchfahrtsverbotschild durch einen weißen LKW ersetzt.
An Bundes-, Land- und Kreisstraßen besteht Rechtsunsicherheit und somit sind dort die Schilder immer noch untersagt. An allen anderen Straßen dürfen die modifizierten Schilder nun aber montiert werden. Rechtliche Konsequenzen bei Nichtbeachtung gibt es allerdings nicht.
Da auch im Zuge der A45-Sperrung in Lüdenscheid der LKW-Verkehr in der Region mitunter drastisch zugenommen hat. War der Ruf nach den „privaten“ Hinweisschildern schnell wieder lauter geworden. Einige Kommunen reagierten prompt und auch die Stadt Kierspe hat bereits Schilder bestellt, die installiert werden sollen, sobald sie geliefert werden.
Laut UWG-Ratsmitglied Clemens Wieland habe in der Vergangenheit das Durchfahren zu enger Straßen im Stadtgebiet von Kierspe oft zu Chaos geführt. So dass sich die Parteien dachten, dass das nicht sein könne und man etwas unternehmen müsse. „Da die Warn-Schilder auf Kommunalstraßen ohne Probleme aufgestellt werden dürfen, werden wird das nun vornehmen“, so Clemens Wieland weiter. Das Besondere an Kierspe sei lediglich, dass man „spät dran“ sei. „Hier muss“, laut Clemens Wieland, „die Politik der Verwaltung auf die Sprünge helfen“.
Bereits in der Sitzung des Hauptausschusses vom 7 Juni wurde die Verwaltung beauftragt, die Hinweisschilder an geeigneten Stellen im Kiersper Stadtgebiet aufzustellen.
Nach Prüfung wurden folgende Standorte ausgewählt:
- Abzweig L528 in Richtung Romberg
- Abzweig L528 in Richtung Feld
- Abzweig K25 in Richtung Loh
- Abzweig B54 in Richtung Haus Rhade vor dem Bahnübergang
Sobald die Lieferung der Schilder erfolgt, werden diese montiert.
Ergänzend hat der Landesbetrieb sowohl am Abzweig K25 in Richtung Loh als auch in Höhe Bollwerk Richtung Loh Sackgassenschilder für LKW aufgestellt hat.