Am Samstagnachmittag fand der Neujahrsempfang 2025 der Stadt Plettenberg in der Aula des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Plettenberg-Böddinghausen statt. Bürgermeister Ulrich Schulte und seine Gattin begrüßten im Eingangsbereich die geladenen Vertreterinnen und Vertreter aus den Plettenberger Vereinen, den sozialen Verbänden und Vereinigungen sowie der Politik. Im Foyer der Aula wurde bei einem Glas Sekt oder anderen Getränken auf das Jahr 2025 angestoßen.
Fotogalerie:





































In seiner letzten Rede anlässlich eines Neujahrsempfangs als Bürgermeister der Stadt Plettenberg begrüßte er besonders die Bundestagsabgeordneten Bettina Lugk und Paul Ziemiak sowie den Landrat Marco Voge. Bürgermeister Schulte ging zu Beginn seiner Ansprache auf aktuelle weltpolitische Themen ein: den Ukrainekrieg, den Konflikt in Israel, aber auch den völlig überraschend zum Ende gekommenen, seit elf Jahren andauernden Krieg in Syrien. Ebenso wurde der Wahlgewinn von Donald Trump in den USA thematisiert.
Im Rückblick auf das Jahr 2024 war es Ulrich Schulte besonders wichtig, ein Zeichen für Vielfalt und Demokratie zu setzen. Im Rathausinnenhof kamen am 3. Februar über 600 Menschen zusammen und hörten den zahlreichen Redebeiträgen zu. „Das war für mich ein Gänsehautmoment“, so der Bürgermeister. Ein herzlicher Dank ging an die Organisierenden Dörte Kaul-Hentschel und Gudula Müller-Töwe.
Ein belastendes Problem war und ist die finanzielle Situation der Stadt Plettenberg. Der Haushaltsplan für 2024 war wegen eines Verlusts von fast 10 Millioo. Euro nicht genehmigungsfähig. Daher blieb die Stadt Plettenberg in der vorläufigen Haushaltsführung. Ein positiver Lichtblick war jedoch die Umgestaltung der Räume des alten Hallenbades, die zu einer neuen Kita umgebaut wurden.
Ein Kraftakt der besonderen Art war sicherlich die kurzfristig für die PleWo zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen. Nach der Messerattacke in Solingen mussten in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt, der Polizei und der KulTour GmbH neue Sicherheitskonzepte entwickelt werden. Diese galten nicht nur für diese Veranstaltung, sondern auch für den Hüttenzauber unter dem Stefansdachstuhl. „Eine hundertprozentige Sicherheit auf öffentlichen Veranstaltungen wird und kann es nicht geben“, betonte Schulte.
Der P-Weg feierte im vergangenen Jahr sein zwanzigjähriges Jubiläum. Nach anfänglich mageren Anmeldezahlen füllten sich die Starterfelder kurz vor Beginn merklich und sorgten wieder für Begeisterung bei Sportlern, Organisatoren und den zahlreichen Zuschauern an den Strecken und in der Innenstadt.
Sorgen bereitete auch das radprax-Krankenhaus. Im Rahmen der Krankenhausplanung sollten nur geringe Fallzahlen für verschiedene medizinische Maßnahmen zugebilligt werden. Damit wäre der Bestand des Plettenberger Krankenhauses mit seiner jetzigen Ausrichtung gefährdet gewesen. Kurz nach dem Erhalt dieser Nachricht haben sich Stadtverwaltung, Förderverein und Krankenhaus-Geschäftsführung zusammengeschlossen und eine landesweit einmalige Unterstützungsaktion ins Leben gerufen, an deren Ende schließlich über 10.000 Unterschriften zum Erhalt des Krankenhauses zusammenkamen. Eine beeindruckende Leistung, die auch von Erfolg gekrönt war.
Es folgte ein Ausblick auf das Jahr 2025: die Vorbereitung des Haushaltssicherungskonzepts, die Umgestaltung des Maiplatzes, die Sanierung der Herscheider Straße, der Weiterbau der neuen Grundschule in Holthausen und der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Ohle sind wichtige Punkte im Jahresplan.
Natürlich war auch das inzwischen berühmte Plettenberger Kaktusverbot ein Thema. „Wenn die halbe Welt sich über eine Nichtigkeit wie das Verbot von Kakteenpflanzen aufregt, dann können wir ja gar keine schwerwiegenden Probleme haben“, so der Bürgermeister mit einem Lächeln.
Anschließend erfolgte die Verleihung des Landes-Heimat-Preises: Den zweiten Preis, der mit einer Summe von 2.000 Euro dotiert ist, erhielt die SGV-Abteilung Elsetal. Neben dem Vorsitzenden Marcel Klopfer sind viele andere Mitglieder hier ehrenamtlich tätig. Besondere Bedeutung hat dabei, dass es nicht nur um Wanderungen für ältere Damen und Herren geht, sondern die SGV-Elsetal auch eine Jugendabteilung aufgebaut hat, in der Werte und Wissen über unsere Region vermittelt werden.
Der erste Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist, ging an die Grünen Damen und Herren des Plettenberger Krankenhauses. 45 Jahre nach ihrer Gründung sei es der richtige Zeitpunkt, diese ehrenamtliche soziale Arbeit noch einmal gesondert zu würdigen. Die Grünen Damen und Herren bieten unter der neuen Vorsitzenden Birgit Werthmann Unterstützung und Hilfe an. Ob beim Ein- und Auspacken, bei Spaziergängen, der Kontaktaufnahme zu Familienmitgliedern oder Dienstleistern oder einfach nur für ein Gespräch – die Grünen Damen und Herren machen den Krankenhausaufenthalt ein kleines Stück angenehmer. Dafür dankte der Bürgermeister im Namen aller Patientinnen und Patienten. In ihrer Dankesrede wies Birgit Werthmann auf die Bedeutung der Patientenhilfe gegen Einsamkeit hin. Licht und Wärme sollen in den Alltag der Kranken gebracht werden. Ein Lächeln der Patientinnen und Patienten sei der Dank an die Grünen Damen. Birgit Werthmann rief die Anwesenden dazu auf, die Grünen Damen und Herren aktiv zu unterstützen. Drei bis vier Stunden Zeit in der Woche helfen vielen Bedürftigen. Weitere Informationen sind auf der Homepage des radprax-Krankenhauses einsehbar.
Anschließend gab es das Neujahrskonzert des Märkischen Jugendsinfonieorchesters (MJO) unter der Leitung von Thomas Grote. Dieses 1989 gegründete Orchester, das in der Trägerschaft des Märkischen Kreises liegt, hat sich zur Aufgabe gemacht, Jugendliche an große Orchesterliteratur heranzuführen.
Das Konzert begann mit der Ouvertüre von Franz von Suppé, gefolgt von der Sinfonia concertante Es-Dur für Violine und Viola von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Soloparts wurden von der letztjährigen Stipendiatin der Märkischen Kulturkonferenz (MKK) Celine Eberhardt (Viola) und Hayley Bullock (Violine) perfekt auch im Zusammenspiel mit dem Orchester dargeboten.
Nach der Pause trat die Sopranistin Defne Celik auf, die am Sonntag (12.01.25) im Rahmen eines Konzerts des Märkischen Jugendsinfonieorchesters das Märkische Stipendium für Musik 2025 verliehen bekommt. Sie präsentierte eine Arie der „Susanna“ aus Mozarts „Figaros Hochzeit“. Abschließend spielte das Orchester die 5. Sinfonie c-Moll op. 67 von Ludwig van Beethoven. Den meist jugendlichen Musikerinnen und Musikern merkte man ihre Spielfreude und Begeisterung für klassische Musik an. Lang anhaltender Beifall beendete den Neujahrsempfang der Stadt Plettenberg 2025.