Wer die Nachbarschaftshilfe kennt, der weiß, das wird kein normales Waffelbacken. Wenn die Nachbarschaftshilfe ihre Waffeleisen auspackt, wird im Akkord gebacken und die Kasse klingelt. „Das sind außerordentliche Sachen, da sind dann auch immer das Engagement und die Spendenbereitschaft außergewöhnlich“, sagt Koordinator Aykut Aggül.
Die Nachbarschaftshilfe ist inzwischen schon erfahren und gut organisiert. Entsprechend schnell können die Mitglieder auf solche großen Katastrophen reagieren. „Wir haben ja schon einige Aktionen gemacht. Zum Beispiel für die Flüchtlinge, für die Flutopfer oder damals für die DKMS als es um die Typisierungsaktion für Mika Schnabel ging“, erzählt Aggül. Inzwischen seien die Prozesse klar strukturiert. „Klar, muss immer einer den Hut aufhaben und die Fäden zusammenhalten“, erklärt der Koordinator. So war er es auch, der die Aktion am Samstag initiierte. Der Kontakt zu Geschäftsinhaber Kai Kantimm sei gut. Entsprechend schnell funktionierten die Absprachen. Viel zu regeln gebe es nicht, man kenne sich und die Gegebenheiten gut. Nachdem der Termin stand, wurden Helfer akquiriert. „Wir haben natürlich einen E-Mail-Verteiler mit potenziellen Helfern. Außerdem habe ich einige persönlich per WhatsApp angeschrieben. Und wir werben über die Sozialen Medien und WhatsApp dafür“, erklärt Aggül. Bisher klappe das immer. Und auch für Samstag hätten sich bereits einige Freiwillige gemeldet.
„Benötigt werden Teig-Spenden und natürlich Freiwillige, die am Stand helfen“, sagt der Koordinator. Wer einen Teig spenden möchte, kann ein beliebiges Waffelrezept dafür verwenden. „Wir vermischen die verschiedenen Töpfe ja nicht. Daher ist das kein Problem“, erklärt Aggül. Die Waffel werde wieder einen Euro kosten. Ein Konzept, das sich bewährt habe. „So sind die Waffeln für jeden erschwinglich und viele geben dann eh mehr. Wir haben es oft, dass die Menschen sagen, sie geben uns fünf Euro. Die hätten sie aber nicht auf ein Spendenkonto überwiesen, weil der Betrag zu klein ist. Aber bei uns sieht man, dass man auch mit vielen kleinen Beträgen Großes bewirken kann“, betont Aggül. So seien bei den Verkaufsaktionen anlässlich der Flut und des Ukraine-Kriegs jeweils mehr als 2000 Euro zusammengekommen.
Die Mitglieder der Nachbarschaftshilfe hoffen natürlich auch dieses Mal auf eine große Spendenbereitschaft. „Aktuell ist die Lage in der Türkei und in Syrien schon dramatisch. Trauer und Schmerz sitzen so tief“, sagt Aggül. Er selbst habe Verwandte in dem Krisengebiet. Aggül wisse aber, dass in solchen Katastrophenfällen auf die Nachrodt-Wiblingwerder Verlass sei: „Da bin ich sehr stolz auf die Nachrodt-Wiblingwerder. Egal bei welcher Katastrophe, war die Spendenbereitschaft sensationell. Und ohne die vielen Leute, die dann mit anpacken, könnten wir das gar nicht leisten.“
Wer sich an der Aktion „Jeder Euro hilft – Waffeln backen für den guten Zweck für die vom Erdbeben betroffenen Regionen in der Türkei und Syrien“, selbst beteiligen möchte, etwas spenden möchte oder einen Teig beisteuern kann, sollte sich im Vorfeld per E-Mail an [email protected] an die Nachbarschaftshilfe wenden. Die Waffeln werden am Samstag von 10 bis 17 Uhr verkauft. Der Erlös fließt in die „Türkei & Syrien Hilfe“ der Aktion Deutschland Hilft des Bündnisses deutscher Hilfsorganisationen.