„Wir planen für die nächsten Jahrzehnte“, sagte Bürgermeister Michael Brosch im Hinblick auf den geplanten Baubetriebshof-Neubau im zukünftigen Gewerbegebiet Leifersberge. Mata Marie Gerding vom Architekturbüro „S3 Sasse+Sasse“ aus Bremen stellte am Dienstagabend im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie vor, die im Mai vergangenen Jahres von der Verwaltung in Auftrag gegeben worden war. Eine erste Kosteneinschätzung sorgte zumindest bei Horst Höfer (CDU) für „Schnappatmung“, geht eine erste Berechnung für das Vorhaben zunächst von rund 9,5 Millionen Euro aus.

Die Summe sei „keine endgültige Zahl“, beschwichtigte Brosch, warb aber eindringlich um breite Zustimmung für das Projekt, das nicht nur ihm „sehr am Herzen liegt“. Zweifelsohne, der derzeitige Bauhof-Standort an der Elberfelder Straße hat seine besten Jahre hinter sich. Das gilt für die Geräte- und Fahrzeugunterbringungen ebenso wie für die Sozialräume. Ein Umzug nach Leifersberge bedeutet eine Verbesserung auf ganzer Linie. Auf rund 13.000 Quadratmetern könnte die gesamte Bauhof-Flotte einschließlich aller Geräte und Lager gebündelt unterkommen. Bislang müssen mangels Platz – davon stehen an der Elberfelder Straße 4000 Quadratmeter zur Verfügung – einige Geräte und Fahrzeuge an anderen Standorten in Halver untergebracht werden. „Wir können die Fahrzeuge nicht unterstellen, sie sind Wind und Wetter ausgesetzt“, schilderte zudem Bauamtsleiter Michael Schmidt die derzeit unzufriedenstellende Situation.
Die ausgearbeitete und am Dienstag präsentierte Vorzugsvariante von „Sasse+Sasse“ sieht vor, Verwaltung, Mitarbeiter-Stellplätze und die Grünabfall-Entsorgung durch den Bürger im vorderen Grundstücksbereich anzusiedeln; Werkstätten und Lager, Fahrzeughalle, Winterdienst und Remise kämen im hinteren Grundstücksbereich unter. „Es steht noch jede Menge Feinarbeit bei der Betriebsgröße an. Die erste Frage war: Ist das an diesem Standort überhaupt machbar“, erklärte Michael Schmidt den Zweck der Machbarkeitsstudie.
Bauhof-Leiter Klaus Ostermann bezeichnete den geplanten Neubau als reinen „Zweck-Bau“, habe man doch in der Planung, an der er und seine Mitarbeiter ideengebend mitarbeiten durften, bewusst auf „Schnick-Schnack“ verzichtet. Ostermann begleitete gemeinsam mit einigen seiner Kollegen die Ausschusssitzung und betonte, wie wichtig ein neuer Standort mit ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten und Arbeitsplatz für die Zukunft des Baubetriebshofes sei. Mit den Standards entsprechenden Sozial- und Sanitärräumen könne man dann vielleicht auch mal weibliche Mitarbeiterinnen im Team begrüßen, hoffte zudem Brosch.
Neben der Machbarkeit bescheinigte die von „Sasse+Sasse“ durchgeführte Studie aber auch die hohen Anforderungen an die Baugrundvorbereitungen. So kommt das Bodengutachten zu dem Schluss, dass ein Bodenaustausch stattfinden müsse, damit auch schwere Baugeräte zum Einsatz kommen könnten. Zudem seien auf dem Leifersberg „Meißelarbeiten in erheblichem Maße“ erforderlich.