Sieben Tage, 220 Kilometer, 13.500 Höhenmeter – das war der Transalpine Run 2025. Dieser Herausforderung stellte sich Marcel Klopfer aus Plettenberg. Am 6. September startete der 43-Jährige zusammen mit 640 Trailrunnern in Lech am Arlberg und erreichte nach insgesamt 45 Stunden, 30 Minuten und 27 Sekunden das Ziel in Reschen in Südtirol.

Seinen Anfang nahm das Abenteuer Alpenüberquerung für Marcel Klopfer auf der Weihnachtsfeier seines Arbeitgebers, der Firma Mendritzki. Sein Kollege Dennis Henneberg, ein passionierter Ultraläufer, erzählte ihm vom Transalpine Run. Marcel Klopfer ließ sich von der Begeisterung anstecken: „Einen Tag später haben wir uns als Team Mendritzki Steelers angemeldet.“

Bisher hatte Klopfer, der Vorsitzender der SGV-Abteilung Elsetal ist, Ausdauersporterfahrungen beim P-Weg-Marathon gesammelt, bei dem er sowohl an der langen (42 km Laufen/88 km Radfahren) als auch der kurzen Kombi-Wertung (21 km Laufen/45 km Radfahren) teilgenommen hatte. Seine alpinen Erfahrungen rührten von Wanderungen im Hochgebirge. „Eigentlich bin ich mehr der Mountainbiker, fahre lieber Rad als zu laufen“, erzählt er.

Zehn Stunden pro Woche Training

Mit der Vorbereitung auf den Transalpine Run begann er unverzüglich. „Etwa zehn Stunden pro Woche“, beschreibt er sein Trainingspensum. Um sich auf die Steigungen in den Alpen vorzubereiten, lief er zum Beispiel drei- bis viermal hintereinander hinauf zur Hohen Molmert. „Richtig steile Downhills gibt es hier bei uns im Sauerland natürlich nicht.“ Die bevorstehenden Tiefenmeter beim Alpenlauf flößten ihm mehr Respekt ein als die Höhenmeter. „Das Bergablaufen geht auf die Knie.“

Da liefen sie noch zusammen: Marcel Klopfer (links) und Dennis Henneberg auf der ersten Etappe des Transalpine Run.
Foto: privat

Am Morgen des 6. Septembers, fast zeitgleich mit dem Start des P-Weg-Ultralaufs in der Heimat, gingen Marcel Klopfer und Dennis Henneberg auf die erste Etappe von Lech nach Bludenz, der österreichischen Partnerstadt Plettenbergs. Die erreichten sie nach gut 7:20 Stunden. Es war leider die einzige Etappe, die die beiden Mendritzki Steelers zusammen absolvierten. Dennis Henneberg hatten schon zuvor Knieprobleme geplagt. Kurz nach dem Start der zweiten Etappe ging es für ihn nicht mehr weiter. Marcel Klopfer war fortan als „Individual Finisher“ unterwegs.

Laufen in Gesellschaft aus 39 Nationen

Ganz alleine laufen musste er dennoch nicht. „Es fanden sich immer wieder Grüppchen von Gleichgesinnten zusammen.“ Das Teilnehmerfeld war international. Trailrunner aus den Niederlanden, Belgien, aber auch USA und Kanada liefen mit – insgesamt aus 39 Nationen. „Ein Läufer aus den Niederlanden war zum 20. Mal dabei.“ Dieser war der 20. Transalpine Run überhaupt.

Die intensive Vorbereitung im Sauerland zahlte sich für Marcel Klopfer aus. Da er, auch dank guter Laufschuhe und großzügiger Anwendung von Melkfett, ohne Blasen an den Füßen blieb, konnte er den Lauf durch die Berge größtenteils genießen. „Natürlich gehört auch die Bereitschaft dazu, sich zu quälen. Aber ich habe Gesichter gesehen, denen ging es viel schlechter als mir.“ Und nach dem dritten Tag sei es ihm von Etappe zu Etappe leichter gefallen, die Strecken zu absolvieren.

Grandiose Ausblicke boten sich den Läufern bei der Alpenüberquerung.
Foto: Andi Frank

Die Tagesetappen, die teilweise hinauf auf bis fast 3000 Meter führten, wurden von der Organisation gegebenenfalls an die Witterungsverhältnisse angepasst. „Wenn es in Höhenlage geschneit hatte, wurde die Strecke geändert. So mussten wir nicht durch Schnee laufen, aber es war teilweise sehr matschig.“ An solchen Stellen und bei steilen Bergaufpassagen waren die mitgeführten Stöcke hilfreich. „An kniffligen Stellen bin ich gegangen“, erzählt Marcel Klopfer. Auf risikoreichen Streckenabschnitten bestand außerdem Helmpflicht für die Läufer.

Der Transalpine Run führte über sieben Etappen von Lech bis Reschen.
Foto: Marcel Kloper/privat

Drei Tage nach dem Zieleinlauf in Reschen spürt er noch ein wenig Muskelkater, aber auch Befriedigung, die Herausforderung gemeistert zu haben. „Es war eine richtig geile Veranstaltung, hat richtig Spaß gemacht und war auch machbar“, lautet sein Fazit. Läuft er im nächsten Jahr erneut über die Alpen? „Nein, im nächsten Jahr erst mal nicht“, sagt er lachend, „aber falls ich noch mal die Möglichkeit bekomme, werde ich auf Zeit laufen.“

Impressionen von der Strecke