Die Stellungnahme im Wortlaut:
„In Lüdenscheid steht eine zentrale Frage im Raum: Wer wird diese Stadt künftig führen? Mit Thomas Staubach tritt erstmals ein Kandidat der rechtsextremen AfD zur Bürgermeisterwahl an. Doch wer sich seine Aussagen ansieht, erkennt schnell: Hier geht es nicht um Lösungen für die realen Probleme unserer Stadt, sondern um ideologische Nebelkerzen.
Während Lüdenscheid mit massiven Herausforderungen kämpft – von der maroden Infrastruktur über Schulschließungen bis hin zu einer überlasteten Verwaltung – schweigt Staubach. Kein Wort zur Grundschule Lösenbach, deren Abriss nicht nur den Schulbetrieb massiv beeinträchtigt. Keine Idee zur Zukunft des leerstehenden Forums am Sternplatz, das für die Innenstadtentwicklung zentral ist. Keine Stellungnahme zur sozialen Spaltung, die sich in steigenden Mieten, fehlenden Freizeitangeboten und wachsender Perspektivlosigkeit äußert. Weder in den sozialen Medien noch in der Presse hat sich die Staubach und sein Gebietsverband bislang zu diesen Herausforderungen geäußert – kein Leserbrief, keine Anfrage, keine Position. Wer sich um ein Spitzenamt bewirbt und zu den drängenden Fragen schweigt, zeigt: Es geht nicht um Verantwortung – es geht um Provokation.
Ein Blick nach Sonneberg, wo mit Robert Sesselmann ein AfD-Politiker Landrat ist, zeigt, wohin das führen kann: Die Zahl rechter Gewalttaten hat sich dort laut der Beratungsstelle ezra verfünffacht. Demokratische Strukturen werden blockiert, zivilgesellschaftliches Engagement eingeschüchtert. Die ehrenamtliche Ausländerbeauftragte trat zurück, weil ihre Arbeit systematisch behindert wurde. Das ist kein Einzelfall – das ist Strategie.
Auch in Lüdenscheid ist die Demokratie kein Selbstläufer. Umso wichtiger ist es, dass sich Menschen und Institutionen aktiv einbringen. Der Integrationsrat hat einen konkreten Vorschlag zur Nutzung des Forums am Sternplatz vorgelegt: ein offener Ort der Begegnung, mit sozialen Angeboten für Jugendliche und Erwachsene. Eine Sondersitzung ist bereits angesetzt. Während demokratische Gremien also konstruktiv arbeiten, bleibt Staubach und seine AfD auch hier stumm.
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Abstiegsängste, Perspektivlosigkeit und das Gefühl, von der Politik vergessen zu werden, sind der Nährboden, auf dem rechte Kräfte gedeihen. Wer das ernst nimmt, bekämpft nicht nur die Symptome – sondern die Ursachen. Lüdenscheid braucht keine Parolen. Lüdenscheid braucht Haltung, Ideen und den Mut, Verantwortung zu übernehmen. Die AfD ist keine Alternative. Sie ist eine Gefahr für das Zusammenleben in unserer Stadt.“
Die Stellungnahme nimmt Bezug auf diesen Artikel: Thomas Staubach ist AfD-Bürgermeisterkandidat in Lüdenscheid | LokalDirekt