„Es gibt keinerlei Bestrebungen, die Bürgerbüros in Letmathe und Hennen dauerhaft zu schließen. Der Grund, warum sie zurzeit vorübergehend zu bleiben müssen, liegt einzig und alleine am fehlenden Personal.“ Klare Worte von Stadtsprecherin Kathrin Denniger auf die Nachfrage der Redaktion. Wieso überhaupt die erneute Aufregung und die Sorge der Bürgerinnen und Bürger in Letmathe sowie in Hennen, dass ihre Anlaufstellen vor Ort auf absehbare Zeit nicht wieder öffnen?
Auslöser waren Einträge in entsprechenden Foren in den Sozialen Medien. „Es kann doch nicht sein, dass wir ab Montag in Letmathe kein Bürgerbüro mehr haben“, beklagte sich ein Bürger. „Aus organisatorischen Gründen hat mir die nette Dame am Telefon gesagt.“
Massiver Personalmangel der Grund
Massiver Personalmangel sowie krankheits- und urlaubsbedingte und Ausfälle werden aus dem Iserlohner Rathaus als Begründung für die vorübergehende Schließung der Bürgerbüros angegeben. Was Letmathe angeht, kommt die Sorge bei den Bürgerinnen und Bürgern hinzu, die Musikschule, ebenfalls in der ehemaligen Trilling´schen Villa an der Von-der-Kuhlen-Straße 14 untergebracht, könne das gesamte Gebäude für sich beanspruchen.
Wie die Stadtsprecherin weiter ausführt, habe die Stadtverwaltung bereits Anfang Januar auf den Umstand hingewiesen, dass die Bürgerbüros aus organisatorischen Gründen vorerst geschlossen bleiben müssten. Wie viele Mitarbeitende in den Nebenstellen beschäftigt sind und wie viele aktuell fehlen, könne sie „aus Datenschutz-Gründen“ nicht sagen, so Kathrin Denniger.
Letmathe hat fast 28.000 Einwohner
Am 03. Januar hatte die Verwaltung im Zuge der Mitteilung über den aktuellen Stand nach dem Hackerangriff die „Gute Nachricht zum Start ins neue Jahr“ verkündet. Im letzten Drittel des Textes auch darauf hingewiesen, dass die Bürgerbüros in Letmathe und in Hennen gvorerst eschlossen bleiben und somit der Bürgerservice eingeschränkt werden muss. Dass die Sorge um den Fortbestand des Bürgerbüros vor allem im knapp 28.000 Einwohner zählenden Stadtteil Letmathe groß ist, mag auch aus den immer mal wieder aufkeimenden Schließungs-Gerüchten herrühren. Der Weg nach Iserlohn ist nun einmal weit – erst recht in Zeiten von Bahnstreik und reduziertem Fahrplanangebot der MVG.

Jobs in den Bürgerbüros wenig beliebt
Eventuell auftretende personelle Probleme könnten auch dadurch noch verstärkt werden, „dass es schwer ist, Leute aus der Verwaltung für die Bürgerbüros zu gewinnen“, erfuhr die Redaktion. Aufgrund viele freier attraktiver Stellen in der Verwaltung entscheide sich der Nachwuchs nach der Ausbildung nicht vorrangig für einen Job im Bürgerbüro.
„Die technischen Voraussetzungen sind wieder hergestellt – allerdings nur im Bürgerservice Stadtmitte (zu finden in den Räumen des ehemaligen Adler-Modegeschäftes unterhalb des Rathauses II, direkt am Theodor-Heuss-Ring)“, schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung. Wer Angelegenheiten im Bürgerservice erledigen möchte, müsse zudem vorher telefonisch unter 02371/217-1700 einen Termin vereinbaren, da die Online-Terminvergabe noch nicht wieder funktioniere. Darüber hinaus stehe der Fotoautomat in den neuen Räumlichkeiten auch noch nicht zur Verfügung. Passbilder für die Ausweis- oder Passbeantragung sollten daher mitgebracht werden.