Probleme gibt es gleich mehrere. Beispielsweise wurden von Autofahrern Schilder einfach weggedreht. Lkw fahren viel zu weit in Richtung Brücke und erkennen zu spät, dass sie nicht durchkommen. Die Einfädelung von der Ehrenmalstraße aus klappt nicht und viele Autofahrer scheinen nicht zu wissen, wie breit ihr Auto ist und haben Angst.
Wille und weitere Verwaltungsmitarbeiter sind zur Zeit draußen unterwegs, beobachten den Verkehr und kontrollieren die Beschilderung. „Wenn wir dem Problem auf den Grund gehen können, werden wir mit Straßen.NRW sprechen, damit zeitnah nachgebessert wird“, sagt Wille. Der Vekehr staute sich zwischenzeitlich bis Edeka und bis hinter die Einmündung Lasbeck.
Problem 1: Lkw
Es dauerte bereits am Freitag nach der Eröffnung nicht lange und der erste Brummifahrer stand vor den Legosteinen. Da nicht viel Verkehr war, konnte er gut drehen. Heute Morgen sah das jedoch ganz anders aus. „Es sind schon wirklich einige Lkw, die in Richtung Altena fahren“, beobachtete Mark Wille im Bereich des Amtshauses. Das Problem: die letzte Wendemöglichkeit besteht am Kreisverkehr Kirchstraße. Sind die Lkw daran vorbei, geht es nur rückwärts zurück. Das wiederrum geht nicht, weil hinter ihnen unzählige Autos im Stau stehen.
An der Kirchstraße ist Wenden auch nur dann möglich, wenn kein Bus des MVG-Pendelverkehrs dort steht. Ist das der Fall, verirren sich die Lkw im engen Wohngebiet. „Eigentlich sollen die Lkw in Lasbeck drehen. Bis hier hin dürften die laut Beschilderung gar nicht kommen. Die letzte Wendemöglichkeit ist eigentlich wirklich nur für die Busse“, sagt Wille. Auf der anderen Seite gibt es neben den Lkw, die im Kurvenbereich der Sparkasse vielleicht die Legosteine zu spät sehen, gleich noch ein Problem:
Problem 2: Die Ehrenmalstraße
Auf der südlichen Seite der Brücke ist die Einbahnstraßen-Regelung der Ehrenmalstraße noch aufgehoben. Sprich, aus Richtung Gemüseladen läuft ein Reißverschluss-Prinzip. Eigentlich zumindest, „wenn die Autofahrer fähig wären“, sagt ein sichtlich genervter Mark Wille. Die Folge: Die Einbahnstraßen-Regelung wird vermutlich wieder hergestellt. „Ärgerlich, denn wenn jeder sich einfädeln würde und an entsprechender Stelle reingelassen würde, bräuchten wir die definitv nicht mehr“, erklärt Wille. Der Verkehr fließe langsam und nur in eine Richtung. Eigentlich bestehe folglich keine Gefahr. Womit das dritte Problem deutlich wird:
Problem 3: Mangelnde Kompetenzen der Autofahrer
„Die Leute können zum Teil einfach kein Auto fahren. Wer denkt, er passt mit seinem Corsa hier nicht durch, sollte sich wirklich Gedanken machen.“ Mark Wille ist fassungslos: „Da fahren die mit normalem Tempo auf die Brücke zu, machen fast eine Vollbremsung, um dann im Schritttempo dadurch zu fahren. Man weiß doch, wie breit sein Auto ist.“ Jedes normale Auto passe durch – auch Limousinen, Porsche und SUV, die bekanntlich etwas breiter sind. Auch der verhältnismäßig große Bürgerbus meisterte die Passage. Durch das extreme Abbremsen kommen natürlich weniger Autos pro Ampelphase als bisher über die Brücke.

Problem 4: Die Position der Legosteine in Nachrodt-Süd
Um gerade durch den schmalen Durchgang zu kommen, müssen Autofahrer auf der Südseite schon relativ früh mittig auf die Fahrbahn fahren. Springt die Ampel um, stehen die Fahrzeuge mittig auf der B236 und die, die von vorne kommen, bekommen Probleme bei der Ausfahrt. „Da könnte man gegebenenfalls noch einmal in Sachen Positionierung nachbessern. Das gucken wir uns nachher auf jeden Fall eben noch an“, sagt Wille.
Problem 5: Die Beschilderung
„Irgendwer hat am Scharfen Eck einfach die Beschilderung weggedreht. Das geht gar nicht“, schimpft Mark Wille und verweist auch darauf, dass es sich dabei unter Umständen sogar um eine Straftat handelt. „Schilder mutwillig entfernen ist ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Das ist strafbar“, betont er. Die Absperrung samt Schildern werde selbstverständlich wieder aufgestellt. „Wir müssen vor allem den Lkw klar machen, dass es hier nicht weiter geht und sie nur noch hier drehen können.“ Aus der anderen Richtung standen die Schilder zwar noch, jedoch wurden sie ignoriert. Ein Problem, das sich vermutlich nicht so leicht lösen lässt.
Schwerpunktkontrollen der Polizei
Die Polizei führt aktuell eine Lkw-Kontrolle im Bereich der Bahnhofsstraße in Altena durch. „Es bringt nichts, die Lkw kurz vor der Brücke in Nachrodt zu stoppen. Daher sind wir bereits dort aktiv“, erklärt Polizei-Sprecher Christof Hüls. Überhaupt sei die B236 zwischen Autobahnzubringer Oestrich und Altena ein Kontrollschwerpunkt. Wobei Hüls auch durchaus Verständnis für die Not der Fahrer hat: „Lkw-Fahren ist hier wirklich kompliziert. Einige Firmen zu erreichen, ist nahezu unmöglich ohne exakte Wegabsprachen und Sondergenehmigungen.“ Dennoch sei ein Verbot natürlich einzuhalten und nicht unbegründet. Anders als in Nachrodt ist die für Lkw gesperrte Brücke in Altena mit einer Höhenbegrenzung ausgestattet. „Die wird schon immer mal wieder unterfahren“, berichtet Hüls. Mark Wille findet genau aus diesem Grund die Legostein-Lösung gut: „Da fährt definitiv kein Lkw durch und schadet damit der Brücke.“