Es sind Gespräche auf Augenhöhe zur Vernetzung der heimischen Wirtschaft: Landrat Marco Voge und Jochen Schröder, Geschäftsführer von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS), tauschen sich regelmäßig mit Unternehmen aus der Region aus, um den Wirtschaftsstandort Märkischer Kreis zu stärken. Hierfür fand ein Treffen mit Björn Wachsmuth, geschäftsführendem Gesellschafter der S. Bernhard GmbH, statt.
Das Unternehmen, das unter dem Dach der Wachsmuth-Gruppe zusammengefassten Unternehmen G. Wachsmuth & Co. Werkzeugbau GmbH aus Nachrodt-Wiblingwerde und S. Bernhard GmbH Stanz- und Drahtbiegetechnik aus Lüdenscheid mit Zweigstelle in Nachrodt gehören im Märkischen Kreis zu den führenden Spezialisten im Bereich Metallverarbeitung. Werkzeuge aus der Doppelgemeinde sind auf allen Kontinenten im Einsatz.
Handwerk muss für junge Menschen wieder attraktiv werden
Mit Werkzeugbau, Stanz- und Biegetechnik führen die Brüder Björn und Udo Wachsmuth seit 2018 das erfolgreiche Unternehmen ihres Vaters Gerd Wachsmuth fort. „Bei der Gründung durch meinen Vater waren wir der 243. Werkzeugbauer im Märkischen Kreis“, erinnert sich Björn Wachsmuth und ergänzt: „Das gibt einen Eindruck, wie wichtig dieses Handwerk in unserer Region war und weiterhin ist.“
Trotz allem ist es in der aktuellen Situation auch für das Unternehmen aus Nachrodt nicht leicht, Auszubildende zu finden. „Immer weniger junge Menschen wollen Werkzeugmacher werden. Dabei hat sich der Beruf in den vergangenen Jahren extrem weiterentwickelt“, erklärt Wachsmuth. Das angestaubte Image vieler handwerklicher Berufe sei nicht mehr zeitgemäß.

Dass Werkzeugbau sowie die Stanz- und Drahtbiegetechnik technisch anspruchsvolle Bereiche sind, weiß auch Betriebsleiter Fabian Stoppel: „Die Produktion von Mikroschaltern ist besonders schwierig, da es bei der Produktion kaum Toleranz gibt. Die Teile müssen nahezu perfekt werden.“
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf komplizierten Teilen und der Herstellung von Schweißkontakten für die Automobilindustrie, die etwa 85 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Bedenken vor den anstehenden Veränderungen im Bereich Automotive hat man in Nachrodt nicht: „Die Elektrifizierung ist für uns mit der Stanztechnik sogar eine echte Chance“, erzählt Wachsmuth.
„In der Region sehr gut vernetzt“
Wirtschaftlich sei der Märkische Kreis gut aufgestellt. Damit das auch so bleibt, dürfe man sich aber nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen, findet Wachsmuth und fügt hinzu: „In unserer Branche hat der Märkische Kreis ein Gewicht. Wir sind in der Region sehr gut vernetzt und freuen uns, wenn Kooperationen und gemeinsame Projekte wachsen. Wir freuen uns auf weitere Partnerschaften in der Zukunft, denn: gemeinsam können wir noch mehr erreichen. Gemeinsam sind wir stärker.“
Damit thematisiert er das, was auch GWS-Geschäftsführer Jochen Schröder besonders am Herzen liegt und für das die GWS sich mit verschiedenen Initiativen und Projekten immer wieder einsetzt. „Unsere Region ist wirtschaftlich extrem stark. Trotzdem müssen wir neue Märkte erschließen und für Unternehmen im Märkischen Kreis nutzen“, erklärt Schröder. Wie wichtig Zusammenarbeit und Weiterentwicklung in der Wirtschaft sind, betont auch Landrat Marco Voge zum Abschluss des Firmenbesuchs: „Solche Impulse sind immer wertvoll für uns. Unser Fokus liegt natürlich darauf, den Kreis weiter nach vorne zu bringen. Dazu gehören auch neue Netzwerke aufzubauen oder bestehende Partnerschaften zu vertiefen.“