Außenstehende fragen sich vielleicht, was Katzenkastration mit Kultur, Sozialem oder Sport zu tun hat? Zumindest wird hier der Bereich „Soziales“ tangiert. Andere Ausschüsse kamen für das Thema überhaupt nicht infrage. Nun hatte sich aber eine Halveranerin an den Bürgermeister gewandt – wir berichteten – und Verwaltung und Rat mussten tätig werden.
Da ein nicht kastrierter Kater durch „aggressives Verhalten“ auffällig geworden war und zudem eine Kastrationspflicht eine unkontrollierte Vermehrung reduzieren könne, solle diese nun in Halver eingeführt werden.
Die Ausschussmitglieder gingen durchaus süffisant mit dem Thema um. Während Martina Hesse (CDU) darauf hinwies, dass der aggressive Kater „nicht ihr Rudi“ gewesen sei, denn der sei kastriert, bemerkte Bürgermeister Michael Brosch, dass er jetzt aber nicht „Lutz Eicker mit einem Kescher durch die Stadt laufen“ sehe.
Einig waren sich alle, dass die Maßnahmen dem Tierwohl – hier sei auch der Vogelschutz erwähnt – dienen und zudem auch Tierheime entlasten würden. Lutz Eicker vom Ordnungsamt wies darauf hin, dass Verstöße mit einem hohen Ordnungsgeld belegt werden könnten, schränkte aber auch ein: „Wir werden nur auf Hinweise tätig.“
Fachbereichsleiter Thomas Gehring stellte klar, dass es in Halver keine Überpopulation an Katzen gebe. Martina Hesse erklärte zudem, dass Tierschutzvereine vor Ort Kastrationen durchführen und die streunenden Tiere zuvor angefüttert würden. Die Tierschutzvereine sprechen sich sowieso „für eine möglichst flächendeckende Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen“ aus.
Jetzt kann „die Verwaltung beauftragt werden, in der nächsten Sitzungsperiode die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht in die Ordnungsbehördliche Verordnung über die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Stadtgebiet Halver aufzunehmen“.