Im Bereich der Inneren Medizin hat die Geschäftsführung des Radprax-Krankenhauses 2100 Fälle beantragt, die auch genehmigt wurden. Anders sieht dies jedoch in den Bereichen der Endoprothetik und der Altersmedizin aus. Von den beantragten 600 Fällen in der Endoprothetik wurden in der Krankenhausplanung nur 225 Fälle, aufgeteilt auf 125 Fälle in der Knieprothetik und 100 Fälle in der Hüftprothetik, zugestimmt. Im Bereich der Altersmedizin wurden von beantragten 600 Fällen lediglich 325 Fälle zugesagt.
Gerade der Bereich der Endoprothetik ziehe jährlich zahlreiche Patienten auch von weit her in das Plettenberger Krankenhaus, führen die Verfasser des Schreibens an Laumann aus. „Ein Erfolg, der maßgeblich auf der hochwertigen Arbeit des chirurgischen Chefarztes, Andre Scholz, und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fußt.“
Auch die Arbeit der Ärzte und des Pflegepersonals in der Altersmedizin sei für das Plettenberger Krankenhaus von großer Bedeutung und erfreue sich eines großen Zulaufs. Im Jahr 2023 konnten hier 674 Fälle behandelt werden. „Eine Kürzung der Fallzahlen würde unweigerlich dazu führen, dass das Radprax-Krankenhaus ab Mitte 2024 Patienten abweisen müsste. Die Patienten müssten in anderen Kliniken behandelt werden und auch die, für gerade diese Patientengruppe so wichtigen, Besucher müssten weite Strecken in Kauf nehmen.“
Von besonderer Bedeutung für die Patienten der Altersmedizin des Plettenberger Krankenhauses erscheint der Kommunalpolitik auch die Kombination der Fachabteilungen Altersmedizin und Chirurgie mit der vorhandenen Intensivstation. „Diese drei Bereiche zusammen stellen eine alterstraumatologische Versorgung sicher. Ein, nach unserer Kenntnis, in der Umgebung sonst nicht vorhandenes Angebot.“
Wichtiger Faktor der Notfallrettung
Doch auch ein ganz anderer Bereich des Radprax-Krankenhauses wäre mittelbar von den Kürzungen betroffen: die hier ansässige Notfallambulanz. Für Plettenberg als Industriestadt sei die dort durchgeführte Notfallversorgung von großer Bedeutung. „Mithin ist an dieser Stelle auch zu betonen, dass das Radprax-Krankenhaus ein wichtiger Faktor der Notfallrettung in Plettenberg ist. An 365 Tagen im Jahr stellt unser Krankenhaus den Notarzt für Plettenberg und zum Teil auch für angrenzende Kommunen, auch über die Kreisgrenzen hinaus.“ Bei einem Wegfall der Notfallambulanz müsste der Rettungsdienst zum Teil über 30 Minuten Fahrzeit in Kauf nehmen, um einen Verletzten oder Erkrankten in eine andere Klinik zu transportieren. Mit dem Wissen, dass der Faktor Zeit in der Notfallrettung eine immens große Rolle spielt, sei das ein nicht zu übersehender Punkt, hätten doch 70 Prozent der Fahrten des Plettenberger Rettungsdienstes das Radprax- Krankenhaus als Ziel.
Patrick Hansmann (CDU), Stefan Langenbach (SPD), Klaus Salscheider (PWG), Carsten Hellwig (FDP), Katharina Rittinghaus (Bündnis 90/Die Grünen) und Peter Krieger (Vorsitzender Gesundheitsausschuss, CDU) bitten Laumann auch vor dem Hintergrund der Geschichte des Plettenberger Krankenhauses und dessen starker Unterstützung durch die Plettenberger Bevölkerung (u. a. durch den Krankenhaus-Förderverein mit über 1000 Mitgliedern) um Unterstützung, „um dem radprax-Krankenhaus Plettenberg durch die Genehmigung der beantragten Fallzahlen weiterhin eine wirtschaftliche Grundlage zu verschaffen und den Plettenberger Bürgerinnen und Bürger weiterhin eine hochwertige, persönliche und wohnortnahe medizinische Versorgung zu gewährleisten“.