Einsatz auf einem Hof in Kotten: Der Damm eines Regenrückhaltebeckens war am Dienstagmittag, 19. November, nach ergiebigen Regenfällen gebrochen. Feuerwehr, Polizei, Untere Wasserbehörde, Ruhrverband und Ordnungsamt der Stadt Halver waren im Einsatz beziehungsweise vor Ort.
Befürchtungen, es könnte sich eine erneute Güllekatastrophe im Neyebach ausgehend von dem Hof in Kotten anbahnen, bestätigten sich vor Ort aber nicht. Der Regen floss über die Wiesen, sammelte sich auf dem Hof zu einem Bach und bahnte sich seinen Weg in ein Regenrückhaltebecken unterhalb des Hofes. Dieses brach angesichts der angestauten Wassermassen und ergoss sich talabwärts in Richtung Neyegebiet.
Auch der Märkische Kreis gab am Nachmittag Entwarnung: „Das Niederschlagswasser floss durch die anhaltenden Regenfälle des Tages leicht bräunlich getrübt den Berg Richtung Neye hinab. Dabei handelte es sich aber nur um Schlamm, der von den verschiedenen Wegen ohnehin Richtung Wald bzw. Bach weggespült wird“, meldete Kreissprecher Alexander Bange. Eine Gewässerverunreinigung des Baches sei demnach nicht festgestellt worden. Es wurden keine Maßnahmen getroffen. Unten am Hang wurde das Wasser durch einen Querschlag aufgefangen und das Wasser kann in die Bodenzone versickern, teilt der Kreis weiter mit. Landwirt Tobias Feckinghaus selbst hatte die Behörden informiert.
Landwirt Feckinghaus gibt Behörden die Schuld
„Genauso war es auch im September“, zeigte Landwirt Tobias Feckinghaus vor Ort auf, der LokalDirekt an diesem Tag über den Dammbruch informiert hatte, um „das Behördenversagen endlich mal zeigen zu können“. „Das war kein Riss im Güllepott, das war auch der starke Regen, den das Rückhaltebecken nicht halten konnte.“ Der Unterschied aber sei gewesen, dass im September noch rund 300 Tiere auf der Wiese standen, deren Exkremente der Regen dann mit gespült hatte. „Die stehen heute ja nicht mehr auf der Wiese, sondern im Stall. Deshalb ist es heute nur Regenwasser ohne Gülle“, so Feckinghaus.
Dass das Regenrückhaltebecken keine Funktion habe und starke Regenmengen nicht aufhält, habe Feckinghaus der Unteren Wasserbehörde bei jeder Kontrolle gesagt. „Die wussten das. Meine Bedenken waren jedes Mal vollkommen egal. Und selbst bauen durfte ich nicht.“ Das sei nun das Ergebnis. „Das ist ja nur ein Erdaushub mit Erdwänden“, beklagt der Landwirt. Der Kreis hatte das Regenrückhaltebecken 2015 angeordnet und bauen lassen. Die letzte Kontrolle des Hofes in Halver-Kotten durch die Untere Bauaufsichtsbehörde fand am Montag, 18. November, statt.
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