Zwar findet der geplante Anbau an die Kita Wansbeckplatz generell Zustimmung bei den Lokalpolitikern, die ersten planerischen Ausarbeitungen des Architekturbüros Eicker aber stießen auf Kritik. Lutz Schäfer (SPD) war überzeugt, dass die Ästhetik des Gebäudes unter dem Anbau leidet. Seiner Meinung nach passe das auf dem Anbau vorgesehene Flachdach nicht zum bestehenden Satteldach. Es sei, so Schäfer, „ein Fremdkörper“, der „disruptiv zwischen der Kita und dem Jugendzentrum Schalksmühle“ läge. Stattdessen solle der Anbau so aussehen, „als wenn er von Anfang an dort gewesen wäre“, regte der Sozialdemokrat an.
Laut Ralf Bechtel, Bauamtsleiter, und Architekt Dirk Eicker müsse man jedoch auch an die Zukunft denken: Auf einem Flachdach könne man Photovoltaikanlagen eher nachrüsten.
Dietmar Daßler (FDP) äußerte seine Bedenken zur Investitionssumme für den Kita-Anbau, die derzeit mit mehr als 685.000 Euro angesetzt ist. „Die Kosten erscheinen mir wahnsinnig teuer“, betonte er vor dem Gremium. Dass das Projekt mit Fördermittel unterstützt werden könne, schloss Anja Wolf nicht aus.
Die aktuelle Kostenschätzung für das Projekt beläuft sich auf rund 685.000 Euro. Auf Grund unvorhersehbarer Kostensteigerungen im Baubereich und Bauen im Bestand wurden
für das Haushaltsjahr 2023 800.000 Euro inklusive eines Sicherheitsansatzes beantragt.

Dennoch: Den Beschlussvorschlag, 800.000 Euro für das Projekt in den Haushalt einzustellen, bestätigte das Ausschussgremium einstimmig bei zwei Enthaltungen seitens der SPD. Darüber hinaus aber sollen alternative Planungen zur Realisierung vom Architekturbüro Eicker im kommenden Planungsausschuss vorgelegt werden.
Zum Hintergrund
Die Verwaltung begründet den benötigten Anbau mit beengten Platzverhältnissen in Ruheräumen für U3-Kinder, die in der Vergangenheit noch Abstellräume waren. Kompensiert wurde der entfallende Lagerraum durch einen Hochschrank im Flurbereich. Das habe jedoch dazu geführt, dass Räume, die nicht zur Lagerung von Inventar geeignet sind, zweckentfremdet worden seien. Darüber hinaus würde der Schrank den Flur „extrem einengen“.
Da die Kita nur über ein Damen-WC verfüge, sei wegen der Beschäftigung eines männlichen Mitarbeiters ein Herren-WC „zwingend erforderlich“. Des Weiteren sei der Ruheraum für zwölf U3-Kinder und ein weiterer erforderlicher Abstellraum vorgesehen. Der Ruheraum solle auf Wunsch der Kita-Leitung auch „multifunktional genutzt werden können“.