Kierspe. Während die üblichen Hilfstransporte des Vereins aus Kleidung, Wäsche und Spielzeug bestehen, die von der hiesigen Bevölkerung gespendet werden, haben die Mitarbeiter des Vereins für diesen Hilfstransport spezielle Einkäufe getätigt. Wie Helmut Willnat mitteilt, haben sie insgesamt 1.500 kg Pampers, Babynahrung, haltbare Lebensmittel, Decken und Artikel der persönlichen Hygiene zusammengestellt.
Weiter berichtet Willnat: Diese Ware wurde unter Mithilfe vieler ukrainischer Flüchtlinge in den Räumen der Freien evangelischen Gemeinde Kierspe verpackt und gekennzeichnet. Zwei Mitarbeiter brachten diese Pakete nach Leverkusen, wo der Lkw eines ukrainischen Unternehmers Station machte, um Hilfsgüter verschiedener Organisationen aufzunehmen und sie in die Ukraine zu transportieren.
Die Ladung aus Kierspe wird nach Bila Zerkwa gebracht, wo sie der Partner des Vereins Stepan Gubatij in Empfang nehmen wird. Er ist Pastor der evangelischen Kirchengemeinde, welche auch eine Armenküche betreibt, die von dem Kiersper Verein finanziert wird.
Die Hälfte dieses Transports wird sich der zweite Partner des Vereins, „Bereginja“ aus Wyschgorod in Bila Zerkwa abholen, um die dortige leidende Bevölkerung zu versorgen. Die Vorsitzende von „Bereginja“ (ukrainisch: Beschützerin) Lena Popowitsch hatte die dringende Bitte an Vereins-Vorsitzende Gisela Steinbach gerichtet, solche Hilfe zu schicken welcher diese nur zu gern entsprach. Sie stimmte sich mit ihren Vorstandsmitgliedern ab und die Mittel wurden zur Verfügung gestellt.



Der Kiersper Verein hat inzwischen einige bekannte Gesichter als Flüchtlinge in Kierspe und Umgebung begrüßen können. Gastkinder, die der Verein in früheren Jahren zur Erholung eingeladen hatte, sind nun als Flüchtlinge mit ihren Familien zurückgekehrt. Eine Krankenschwester, die die Kinder damals als medizinische Betreuerin begleitet hatte, ist mit ihrer Tochter im Oberbergischen Kreis untergekommen.
Der Verein hat sein Lager für Hilfsgüter zu einer Ausgabestelle umgestaltet. Wo früher nur Hilfsgüter angenommen und verpackt wurden, werden die eingelagerten Kartons jetzt wieder ausgepackt. In vielen Stunden Arbeit haben Frauen des Vereins die Kleidung nach Größen sortiert und bieten sie nun den Flüchtlingen als Erstausstattung an. Kinder erhalten Spielzeug. Auch Bettwäsche steht zur Verfügung.
Der Verein hofft sehr, dass der Wunsch der allermeisten Geflüchteten in Erfüllung geht und sie bald in ihre Heimat zurückkehren können.
INFOS
Verein „Kinder von Tschernobyl“, Kierspe
Vorsitzende: Gisela Steinbach, Wolfgang Theunissen
Homepage: Kinder von Tschernobyl e.V.