Künstliche Intelligenz – Perspektiven und Chancen für mittelständische Unternehmen im Kontext aktueller und zukünftiger Entwicklungen der Baubranche. Auf diesem Thema lag der Fokus bei der Lüdenscheider Runde. Zum zehnten Mal trafen sich auf Einladung von Busch-Jaeger Unternehmer aus der Region und Vertreter von Verbänden aus der Elektrobranche zum Austausch. Die Light + Building ist für die südwestfälischen Unternehmen aus der Elektro-Branche die wichtigste Messe.
Die Lüdenscheider Runde startete mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Gernot Schiefer, Professor für Wirtschaftspsychologie an der FOM Hochschule in Mannheim. KI findet sowohl in mittelständischen als auch in Großunternehmen Anwendung, beispielsweise bei der Generierung und Zusammenfassung von Inhalten, im Kundenservice, der Vertriebsunterstützung oder der Prozessoptimierung. „In der Regel noch ohne strategische Einbettung und Verbindung“, sagte der Experte für Innovations- und Veränderungsprozesse in Unternehmen. Laut einer aktuellen Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer stagniert der KI-Einsatz seit drei Jahren. In der Baubranche planen 56 Prozent der Unternehmen keinen KI-Einsatz, in der Industrie sind es 41 Prozent, so die Studie. Prof. Dr. Gernot Schiefer betonte drei wichtige Aspekte für den Mittelstand: die Unterscheidung verschiedener KI-Einsatzlevel, den Umgang mit den potenziellen Risiken sowie die Berücksichtigung von Widerständen bei Mitarbeitenden und Führungskräften. Dies eröffnete eine spannende Diskussion unter den Unternehmern.
Ausprobieren und fördern: Mit KI Neues schaffen
Der deutsche Mittelstand steht vor der Herausforderung, die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz besser zu verstehen und zu nutzen. Christopher Mennekes, geschäftsführender Gesellschafter der Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG, berichtete von den ersten Schritten seines Unternehmens: „Die Geschwindigkeit, mit der sich KI-Lösungen entwickeln, ist beeindruckend. Indem wir aktiv diese Entwicklung mitgestalten, können wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken. Deswegen testen wir mögliche Anwendungsfelder im Laborbetrieb und lernen daraus.“
Diese Einschätzung teilte auch der neue Präsident des Zentralverbandes des Elektrohandwerks (ZVEH) Stefan Ehinger und hob hervor, dass KI das Handwerk beeinflussen und verändern wird: „Als Verband engagieren wir uns intensiv in der Informationsvermittlung und Weiterbildung. Der Einzug von KI findet nicht nur im Bereich der Produkte für unsere Kunden statt, sondern auch in den Betrieben selbst. Dort werden zukünftig Prozesse digitalisiert dargestellt und optimiert werden, insbesondere in der Kundenansprache und im Service.“
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist stark von den individuellen Bedürfnissen und Zielen eines Unternehmens abhängig. Burkard Kaiser, Geschäftsführer der Kaiser Group, betonte bei der Einführung dieser Technologie die zentrale Rolle der Mitarbeitenden: „Bei allem, was wir tun, steht der Mensch im Mittelpunkt, denn KI ist kein Selbstzweck, sondern soll einen wirtschaftlichen Mehrwert generieren.“ Adalbert M. Neumann, Geschäftsführer der Busch-Jaeger Elektro GmbH, fügte hinzu: „Wir sollten die iterative, experimentelle und kreative Anwendung von KI sowie die Analyse von Big Data fördern. Durch die Zusammenarbeit von Mensch und KI können wir etwas vollkommen Neues schaffen, das es heute so noch nicht gibt.“