Rönsahl. Das „Jabba Dubba Doo Festival“ bot musikalisch zwar weit mehr, doch Reggae spielte bei dem dreitägigen Event eine wesentliche Rolle. Aber nicht die einzige. Vor allem waren die Soundsysteme diesmal mehr als Mittel zum Zweck. Denn eigentlich standen die Lautsprecher im Mittelpunkt und das fiel nicht nur aufmerksamen Radio- und Fernsehtechnikern auf den ersten Blick auf.
Zunächst entsprach das Festival in vielerlei Hinsicht den Klisches. Der Weg zum Eingangsportals wurde von Camping-Flächen flankiert, auf denen denen Uralt-Wohnmobile neben Hightech-Campern standen.

Und natürlich unzählige Zelte, vor und in denen sich die Festival-Besucher ausruhten. Ein Anblick, den man von Musik-Festivals verschiedenster Genres kennt. Auf dem Gelände selbst warteten drei Floors mit DJ-Pulten und Tanzflächen auf die Gäste, die aus ganz Deutschland und vermutlich sogar darüber hinaus angereist waren, manche per Anhalter.
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Was das „Jubba Dubba Doo Festival“ so besonders macht, sind die Lautsprecher. An den Floors standen jeweils drei unterschiedliche Boxentürme, die durch ihre markante Form sofort ins Auge springen. Die Technik ist dabei garnicht so außergewöhnlich, denn sie entspricht im Wesentlichen dem, was auch sonst bei Lautsprechern für Bühnen-Veranstaltungen zum Einsatz kommt. Hochton-Hörner und fette Bass-Chassis für heftige Vibes. Alles sehr individuell gestaltet: Gehäuse-Designs, die mit den üblichen „schwarzen Kisten“ zumeist nichts zu tun haben.
Dahinter steckt eine Kultur, die bereits Jahrzehnte alt ist, aber auch nicht so recht erklärt, dass jeweils drei Soundsysteme gegeneinander antreten. Oder miteinander? Manchem Besucher ist das möglicherweise auch egal, denn auf den Tanzflächen tummelten sich Musikbegeisterte, die ganz offensichtlich einfach feiern wollten. Mit Klängen der Stilrichtungen Ska, Roots, Dancehall, Dub, Steppas und noch mehr. Gespielt vom DJ-Plattenteller, teils mit Unterstützung von Musikern, die die Konserve noch um die Live-Klänge ihres Instrumentes erweiterten.

Hinter der Veranstaltung stand der Verein SoundSystemKultur Ruhr-Revier, der zuvor bereits Tickets per Crowdfounding verkaufte. Ob das Event ausverkauft war, ist nicht überliefert, aber es war eine Menge los auf Gut Haarbecke. Und das friedlich.
Sogar Kleinkinder waren willkommen: Der familiäre Charakter der Veranstaltung wurde stets betont, und zu den verschiedenen Angeboten auf dem Gelände zählte eben auch eine Kinderbetreuung. Überhaupt gaben sich die Organisatoren rücksichtsvoll: So wurden die Open-Air-Aktivitäten um 22 Uhr eingestellt, aber in der Scheune warteten bereits die nächsten drei Lautsprechertürme auf ihren Einsatz.